"Schnucki", "Dicker", "Rambo"

Ausbildnerin machte Bundesheer-Soldaten Sex-Angebot

Eine Korporalin musste sich der Disziplinarbehörde stellen, nachdem sie angeblich fragwürdige Aussagen gemacht hatte.

Newsdesk Heute
Ausbildnerin machte Bundesheer-Soldaten Sex-Angebot
Die Hilfsausbildnerin musste sich aufgrund verschiedener Vorwürfe rechtfertigen. (Symbolbild)
Getty Images

Es ist wohl kein alltäglicher Fall, mit dem sich die Bundesdisziplinarbehörde herumschlagen musste. "Muss ich euch jetzt einen blasen, damit ihr motiviert seid?", fragte eine Ausbildnerin die Grundwehrdiener beim Bundesheer, wie die "Presse" berichtet.

12 Tage später, kurz vor einer Angelobung, soll sie nachgelegt haben: "Ein Bier und ein Blowjob am Abend und dann passt es eh schon wieder", soll sie laut einem Soldaten gesagt haben.

Keine Konsequenzen

Zwar wurden die gefallenen Aussagen von Soldaten bestätigt, jedoch habe keiner das scherzhafte Angebot ernst genommen, heißt es von der Disziplinarbehörde. Ein Rekrut habe nicht mehr richtig hingehört, da die Frau Korporal so viele unqualifizierte Meldungen abgebe. Von der Behörde heißt es: "Die Disziplinarbeschuldigte wird in Zukunft ihre Wortwahl sorgfältiger prüfen!"

Das Verfahren wurde eingestellt. Es spreche gegen sexuelle Belästigung, dass ein Soldat nach dem Angebot "erheitert den Ort verlassen" habe. Laut höchstrichterlicher Judikatur dürfe man zudem nicht jede spontane Äußerung "auf die Goldwaage" legen.

Rassismus- und Nazi-Vorwurf

Es waren aber nicht die einzigen Vorwürfe gegen die Ausbildnerin. So dementierte sie, zwei Grundwehrdiener "Kanaken" genannt zu haben. Einem anderen habe sie gesagt: "Wenn ich so dick wäre wie du, würde ich die Liegestütze auch nicht schaffen." Dem widersprach sie ebenfalls.

Auf die Frage, wieso ein Soldat seine Waffe reinigen müsse, soll sie geantwortet haben: "Putzen macht frei". Die Phrase "Arbeit macht frei" haben die Nazis als Toraufschrift beim Konzentrationslager in Auschwitz angebracht. Das wollte die Beschuldigte nicht auf sich sitzen lassen: "Meine halbe Familie stammt aus Polen und daher würde ich diesen Slogan nie verwenden".

Neue Namen

Auch mehrere Kosenamen waren laut dem "Presse"-Bericht Thema beim Verfahren. Mit Barbie, Wackeldackel, Hanni, Nanny, Kaju, Schnucki, Brille, Dreckige drei, Dicker, Rave-Typ, Marienkäfer, Dönermann, Rambo, Roter, Wolf und Großmaul habe sie Grundwehrdiener angesprochen.

Sie selbst gab an, anfangs nicht alle echten Namen gemerkt zu haben.  Daher habe sie einen etwa als "Rekrut mit der Brille" angesprochen. Einmal habe sich ein Soldat aufgespielt, da habe sie gemeint, er solle nicht wie Rambo auftreten. Keiner hätte sich über die Kosenamen beschwert. Die Behörde erwartet, dass die Frau künftig Personen mit den richtigen Familiennamen anspreche.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Hilfsausbildnerin musste sich vor der Bundesdiziplinarbehörde wegen sexuellen Äußerungen verantworten
    • Auch rassistische Bezeichnungen, unpassende Kosenamen, sowie weitere fragwürdige Aussagen wurden ihr vorgeworfen
    • Das Verfahren wurde eingestellt – sie erwartet keine Strafe
    red
    Akt.