Wien

Aus für Schule: "Haben weinende Kinder getröstet!"

Mit Ende des Schuljahres schließt die private Volksschule Waldkloster in Wien-Favoriten. "Heute" hat mit einer betroffenen Lehrperson gesprochen. 

Nicole Oirer
Die Private Volksschule Waldkloster schließt mit Ende des laufenden Schuljahres.
Die Private Volksschule Waldkloster schließt mit Ende des laufenden Schuljahres.
Denise Auer

Schon bevor ihnen die bevorstehende Schließung offiziell mitgeteilt wurde, gab es im Lehrkörper der PVS Waldkloster gewisse Vorahnungen, dass es mit dem Standort bald zu Ende geht. "Heute" sprach mit einer Lehrerin darüber. 

"Gab immer wieder Gerüchte"

"In den letzten Jahren gab es immer wieder Gerüchte um Schließungen. Als wir also alle zu einem Gespräch mit jemandem von der Schulstiftung eingeladen wurden, ahnten die ersten von uns schon Schlimmes", erzählt die betroffene Lehrperson.

Gleich nach den Lehrern erfuhren auch die Eltern davon. Die Mails seien daraufhin schnell eingetrudelt, man habe am nächsten Tag weinende Kinder getröstet. "Einige Kinder haben sogar gemeint, wir könnten Plakate malen und protestieren."

Erste Klasse vor dem Aus

"Warum nimmt man überhaupt noch eine erste Klasse auf und kündigt dann nach vier Wochen die Schließung an? Die Pläne hat es doch sicher länger gegeben." Und weiter: "Warum hat man sich nicht um ein Auslaufmodell für die zweiten und dritten Klassen gekümmert?" Laut Erzdiözese war diese Entscheidung bewusst. "Wir haben lange überlegt. Wir konnten aber bei anderen Schulen beobachten, dass diese dann mit der Zeit etwas ausgestorben wirken, weil dann natürlich die Klassen fehlen. Daher haben wir uns gegen ein Auslaufmodell entschieden", so eine Sprecherin. 

"Rechne nicht damit, übernommen zu werden"

Die Klasse der betroffenen Lehrperson bleibe vorerst so bestehen. Wie lange es so weitergeht und ob sie das Schuljahr überhaupt an der Volksschule Waldkloster fertig machen kann, weiß die Lehrperson noch nicht. "Uns wurde zwar versichert, dass uns die Erzdiözese neue Plätze sucht. Aber die betreiben nur sieben andere Schulen, wir sind über 20 Lehrer. Ich rechne nicht damit, übernommen zu werden", äußert sie Zweifel. 

Dass die Schule geschlossen werde, tue sehr weh. Auch die Begründung der Erzdiözese mit fehlenden Anmeldungen und zu viel anderen Schulen in der Nachbarschaft sei unverständlich. "Der Standort ist schön, aber man hat das Gebäude die letzten Jahre etwas verfallen lassen. Das ärgert mich schon, da hätte man halt ein bisschen was investieren müssen", schildert die Lehrperson. 

Grundsätzlich habe es in der Kommunikation einige Fehler gegeben, so die Kritik. Kollegen, die derzeit noch in Karenz sind, hätten länger nichts erfahren, auch keine Gespräche mit der Schulleitung gehabt, so die Lehrperson. Das dementiert die Erzdiözese. "Es hat eine Weile gedauert, Kontaktdaten dieser Kollegen zu finden, weil die ja privat sind. Aber es wurde für alle ein Online-Meeting angeboten und natürlich gab es auch die Möglichkeit für individuelle Kontaktaufnahme", so die Sprecherin. 

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    Montage: Helmut Graf, Sabine Hertel