Österreich

Aufreger beim Heer – Vegane Soldaten fordern Vegan-Menü

Vegane Soldaten starteten eine Initiative, bei der ein veganes Menü in Kasernen gefordert wird. Das schmeckt dem Ministerium nicht besonders.

Christian Tomsits
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Die veganen Soldaten argumentieren damit, dass Veganismus eine anerkannte Weltanschauung ist.
Die veganen Soldaten argumentieren damit, dass Veganismus eine anerkannte Weltanschauung ist.
picturedesk.com (Symbol)

"Ohne Mampf kein Kampf", lautet ein altes Soldatensprichwort. Doch die Essensqualität beim Bundesheer sorgt seit jeher für Diskussionen und liegt bis heute vielen Soldaten schwer im Magen.

Aber auch das Heer geht mit der Zeit und das Angebot in Kasernen ist reichhaltiger geworden. Vieles was früher noch völlig undenkbar war, ist mittlerweile vollkommen normal geworden. Neben regelmäßigen vegetarischen Speisen werden beim Österreichischen Bundesheer für Muslime immer auch Speisen ohne Schweinefleisch angeboten.

"Hochwertige Kost" gefordert

Doch einer Gruppe Soldaten geht das nicht weit genug. Sie eröffnen eine neue Front und kämpfen um eine rein pflanzliche Verpflegung: Ein veganes Menü soll in den Kasernen aufgetischt werden, denn: "eine quantitativ und qualitativ hochwertige Kost ist nicht zuletzt in körperlich herausfordernden Berufen ein Muss", heißt es in der Bürgerinitiative der Veganen Gesellschaft Österreichs. Bereits 900 Unterschriften wurden gesammelt.

Argumentiert wird mit der Pflicht des Staates, die Weltanschauung der Personen im Öffentlichen Dienst zu wahren. Laut dem Artikel 9 der europäischen Menschenrechtskonvention wäre Veganismus als Weltanschauung mit besonderen Essgewohnheiten international anerkannt. Laut Juristen sei das auch richtig, könne aber etwa durch eine Überforderung der Logistik eingeschränkt werden, berichtet ORF2 im Report am Dienstagabend um 21.00 Uhr.

Das scheint nicht überall der Fall zu sein, wie andere Länder zeigen, in denen vegane Speisen im öffentlichen Dienst längst Usus sind. In Portugal beispielsweise sei das normal. Israels Armee bewirbt sich selbst damit, die "veganste Armee der Welt" zu sein. Soldaten könnten sich dort neben verschiedenen veganen Speisen sogar aussuchen, ob sie Lederbekleidung ablehnen und nicht-tierische Materialien bevorzugen.

Ministerium schmeckt die Idee nicht besonders

Vom Bundesheer heißt es dazu: "Weniger als 1 Prozent aller Angehörigen des Bundesheers sind Veganer. Das Bundesheer bietet jetzt schon täglich drei Speisen an, eine davon ist fleischlos." Außerdem sei die Hauptaufgabe des Bundesheeres die militärische Landesverteidigung. Aktuell würden sich wohl angesichts der momentanen Lage im Heer und der Welt andere Themen mehr aufdrängen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com