Wien

Luftqualität in Wien – zu Silvester war sie schlecht

Abgase, Feinstaub, Schadstoffbelastung? Alles im grünen Bereich. Die Wiener Luft ist sehr gut! Nur Silvester gab es einen kleinen Ausreißer.

Heute Redaktion
Panorama-Sicht über Wien 
Panorama-Sicht über Wien 
Getty Images/iStockphoto

Die Qualität der Wiener Luft ist sehr gut. Das ist das Resultat der Überwachung der Luftqualität der über ein Dutzend Messstationen in Wien. Die vorläufige Bilanz des Bundesumweltamts für das Gesamtjahr ist positiv: In Summe sei die Luftqualität im Vorjahr auf einem dauerhaft guten Niveau gewesen. Nur in der Nacht der Nächte vom 31. Dezember zum 1. Jänner haben zuletzt fünf der 13 Messstationen in Wien eine höhere Feinstaubbelastung gemessen, als von der EU erlaubt.

Wie das kam? Es liegt nahe: Die Silvesterraketen in Kombination mit geringem Wind ließen einigen Staub etwas länger in der Stadt verweilen. Bis auf diesen Feinstaubpeek zum Jahreswechsel ist die Qualität der Wiener Luft aber auf einem guten Niveau. Wien kann entspannt aufatmen.

Seit 2019 Luftqualität unterhalb von Grenzwert

Das erste Mal hat es Wien 2019 geschafft, die Richtwerte einzuhalten, die die EU vorgibt. Während Corona, vor allem während 2020, wurden immer bessere Ergebnisse erzielt. Das lag auch daran, weil im Lockdown wenig los war auf Wiens Straßen. Auch 2021 waren die gemessenen Werte durchaus vorzeigbar. Im Jahr 2022 kam es zu Grenzwertüberschreitungen an drei Messstationen nur für ein bis zwei Tage. (Laaer Berg und Stadlau an einem Tag, Kaiser-Ebersdorf an zwei Tagen)

Dort lagen die Werte für Feinstaub kurzzeitig bei 50 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter) – dieser Grenzwert darf in Österreich an 25 Tagen im Jahr überschritten werden. Darauf kann Wien stolz sein. Noch nie waren so wenige Tage mit Grenzwertüberschreitung gemessen worden, sagte die Stadt im Hinblick auf die vorliegenden Feinstaubwerte.

Luft gut – aber es geht noch besser

Wie war das noch vor wenigen Jahren? An der Messstelle Lobau gab es 2017 noch an 13 Tagen Grenzwertüberschreitungen. An der Taborstraße (Leopoldstadt) gar an 23 Tagen! Die Taborstraße war damals die am meisten von Feinstaub belastete Messstelle.

Die Verbesserung der Luftqualität ist aber kein Phänomen, das nur Wien betrifft. In ganz Österreich wird die Luft besser. Mit den Feinstaubmessungen wurde im Jahr 2000 begonnen. Und 2022 hat Wien nun den besten Wert im gesamten Messzeitraum erreicht – damit hatte Wien im Vorjahr die beste Luft seit 20 Jahren. Was die Stickstoffdioxid-Belastung (NO2) angeht, war es im Vorjahr sogar die geringste Belastung seit 1990. Allein: Die Ozonwerte (O3) übertrafen die Werte der Vorjahre. Ozon kann die Augen reizen, Kopfschmerzen verursachen sowie Atemwegs- und Allergiebeschwerden verstärken.

Luftverschmutzung bleibt Thema

Die Luft wird besser, weil die sogenannten NOx-Emissionen von Autos und LKW sinken. Auch die milde Witterung beeinflusst die Belastung günstig. Auch wenn sich die Luft verbessert hat und die EU-Grenzwerte nicht mehr gerissen werden – gesund ist die Luft in der Stadt dennoch nicht, das sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die hat andere Richtwerte als die EU – diese sagen nicht aus, was gerade noch tolerierbar ist, sondern: was für die Lungen wirklich gesund wäre.

Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO über sieben Millionen Menschen aufgrund von schlechter Luftqualität. In ihrem Bericht vom Frühjahr 2022 sagte die WHO, dass ihren Messungen zufolge 99 Prozent der Weltbevölkerung Luft einatmen, die die WHO-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid überschreitet.

Eine detaillierte Analyse der Qualität der österreichischen Luft liegt im Herbst 2023 im Jahresbericht "Luftgüte in Österreich" auf dem Tisch.

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