Nach Khelif
Auch zweite "männliche" Boxerin im Gold-Kampf
Imane Khelif und Lin Yu-Ting sorgen bei den Olympia-Boxbewerben in Paris für Schlagzeilen. Die beiden umstrittenen Boxerinnen kämpfen um Gold.
Khelif legte bereits am Dienstag vor. Die Algerierin zog in der Klasse bis 66 Kilo mit einem klaren Punktsieg ins Finale ein, setzte sich gegen die Thailänderin Janjaem Suwannapheng nach Punkten durch und steht nun im Finale. Dort geht es nun am Freitag gegen Yang Liu aus China.
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Auch Lin schaffte in der Klasse bis 57 Kilo locker den Finaleinzug. Die 28-jährige Taiwanesin setzte sich gegen die Türkin Esra Yildiz Kahraman klar nach Punkten durch. Alle fünf Juroren werteten den Kampf über drei Runden mit 30:27 für die Taiwanesin. Lin setzte vor allem in den ersten zwei Runden gute Treffer, musste zwar auch Schläge einstecken, die aber harmlos waren. In der letzten Runde verwaltete Lin nur noch. Mit Erfolg. Nun wartet im Finale die Polin Julia Szeremeta. Der Endkampf steigt am Samstag.
Beide Boxerinnen haben zumindest die Olympia-Silbermedaille bereits sicher.
Heftige Diskussionen
Um die Olympia-Teilnahme der beiden Boxerinnen wird seit Tagen diskutiert. Denn bei der WM, die der unter Korruptionsverdacht stehende und deshalb vom IOC suspendierte Box-Weltverband IBA ausrichtet, waren Khelif vor dem Finalkampf und Lin nach dem Gewinn der Bronzemedaille noch disqualifiziert worden. Wegen eines nicht näher erläuterten nicht bestandenen Geschlechtstests. Die Boxerinnen sollen zu hohe Testosteronwerte oder XY-Chromosome haben. Wie der Test ablief, darüber hält sich der Boxverband in Schweigen.
Beide Boxerinnen dürfen aber bei Olympia an den Start gehen. das IOC beruft sich darauf, dass beide als Frauen geboren wurden und stets als Frauen gelebt haben, ihr Geschlecht nie änderten.
Auf den Punkt gebracht
- Imane Khelif und Lin Yu-Ting sorgen bei den Olympia-Boxbewerben in Paris für Schlagzeilen, nachdem sie sich für die Finalkämpfe qualifiziert haben
- Beide Boxerinnen haben bereits die Olympia-Silbermedaille sicher, doch ihre Teilnahme wurde aufgrund von Diskussionen um Geschlechtstests heftig debattiert
- Trotzdem dürfen sie bei den Olympischen Spielen antreten