Fussball

Auch Wiener in Haft – Protest der Dinamo-Hooligans

Der Tod des 29-jährigen griechischen Fußballfans Michalis ist nach wie vor nicht geklärt. Nun reagierte die Hooligan-Gruppe von Dinamo Zagreb. 

Heute Redaktion
Die Bad Blue Boys protestierten gegen die Festnahme von über hundert kroatischen Hooligans.
Die Bad Blue Boys protestierten gegen die Festnahme von über hundert kroatischen Hooligans.
Imago Images

Im Vorfeld des Champions-League-Duells zwischen AEK Athen und dem kroatischen Klub ist es vergangene Woche in der griechischen Hauptstadt zu schweren Zusammenstößen gekommen. Dabei wurde der 29-jährige AEK-Fan Michalis durch mehrere Messerstiche verletzt, er verstarb im Krankenhaus.

Eigentlich war die Anreise der Gästefans untersagt, beide Vereine einigten sich zuvor, die Begegnung ohne mitgereiste Fans auszutragen. Trotzdem machten sich hunderte kroatische Hooligans auf den Weg nach Athen. Sie wurden dann durch eine Hooligan-Gruppierung von Panathinaikos unterstützt. 

Protest der Zagreb-Fans

Unmittelbar nach den Zusammenstößen, die ein Todesopfer forderten, wurden insgesamt 105 Verdächtige in Untersuchungshaft genommen, nachdem sie einem Richter vorgeführt wurden. Sie kamen in 16 Gefängnisse. Unter den Festgenommenen ist auch ein 40-jähriger Wiener mit kroatischen Wurzeln. Er war - trotz des Verbots von Auswärtsfans - in die griechische Hauptstadt gereist. 

Nach den tödlichen Krawallen wurde die Partie in Athen schließlich abgesagt, so stieg das erste Duell am Dienstag in Zagreb. Dabei ließen es sich die kroatischen Ultras nicht nehmen, nach den tödlichen Krawallen einen Protest zu starten. Für jeden Festgenommenen der Ultras-Gruppierung "Bad Blue Boys" blieb ein Platz auf der Tribüne des Maksimir-Stadions frei. 

AEK Athen setzte sich gegen den kroatischen Vertreter schließlich mit 2:1 durch, Kostas Galanopoulos erzielte den entscheidenden Treffer in der 90. Minute. Bevor AEK-Kapitän Petros Mandalos dann mit seinem Team jubelte, machte der AEK-Kicker eine eindeutige Handbewegung in Richtung der kroatischen Hooligans, zeigte ein "M", für Michalis. 

Trotz der Provokationen auf beiden Seiten ist es in Zagreb zu keinen Zusammenstößen gekommen. Das Rückspiel steigt am Samstag in Athen.