Niederösterreich

Auch Hilfsorganisationen immer tiefer in der Krise

Wie lange geht das noch gut? Die schrillenden Alarmglocken bei NGOs werden zu Sirenen. Der Samariterbund fordert dringend eine Sonderförderung.

Isabella Nittner
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Ein kleiner Bub ist von einem Krankenwagen des Samariterbundes erfasst und verletzt worden.
Ein kleiner Bub ist von einem Krankenwagen des Samariterbundes erfasst und verletzt worden.
Bild: picturedesk.com (Symbolbild)

Sprit- und Energiekosten steigen ins Unermessliche, gleichzeitig haben die Menschen kein Geld zum Spenden übrig. Hilfsorganisationen bangen nun: Wie lange können sie ihre Arbeit überhaupt noch machen? Wann ist der Tank des Notarzt-Wagens leer? Und: Was sollen Bedürftige essen, wenn es in den Sozialmärkten keine Ware mehr gibt?

"Es ist paradox! Einerseits befinden wir uns in einer Situation, in der Hilfsorganisationen mehr gebraucht werden denn je, gleichzeitig lässt uns die Bundesregierung vollkommen im Regen stehen."

"Es ist paradox! Einerseits befinden wir uns in einer Situation, in der Hilfsorganisationen mehr gebraucht werden denn je – von der Pandemiebekämpfung über Bewältigung der Pflegekrise bis hin zur Flüchtlingshilfe. Gleichzeitig lässt uns die Bundesregierung, was die finanzielle Unterstützung in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten betrifft, vollkommen im Regen stehen", sagt Reinhard Hundsmüller, SPÖ-Klubchef im niederösterreichischen Landtag und Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes.

Hundsmüller fordert bereits zum wiederholten Mal eine Sonderförderung für Blaulichtorganisationen, vor allem wegen der hohen Treibstoffkosten. Doch auch die hohen Energie- sowie Lebensmittelpreise belasten die NGOs, die in mannigfaltigen Bereichen Menschen unterstützen, die dringend Hilfe brauchen.

Geld wird bei NGOs knapp

Es fehlt also das Geld für Lebensmittel, Sprit sowie Strom und Gas, aber auch Geld, um die Mitarbeiter bezahlen zu können, die selbstverständlich selbst mit den massiven Teuerungen zu kämpfen haben. Wie berichtet, geht die Inflation derzeit völlig durch die Decke.

"Wenn die Spritkosten für die Rettungsfahrzeuge so extrem wie im Moment anwachsen, der Pflegeplatz wegen der steigenden Preise teurer wird oder Sozialmärkte gar schließen müssen, hat das ganz konkrete Auswirkungen auf das Gemeinwohl", erklärt Andreas Kollross, SPÖ-Nationalrat und Bürgermeister von Trumau (Baden).

"Systemerhaltende NGOs müssen gerade jetzt uneingeschränkt arbeiten können."

Die Gemeinden könnten den finanziellen Mehraufwand der sozialen Einrichtungen jedenfalls nicht abfedern. "Unsere Gemeinden bluten regelrecht aus. Die Bundesregierung ist hier gefordert. Der Finanzausgleich muss an die derzeitige Krise angepasst werden. Systemerhaltende NGOs müssen gerade jetzt uneingeschränkt arbeiten können", mahnt der Politiker.

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