Ukraine

Atombehörde entdeckt zahlreiche Minen in Ukraine-AKW

Die IAEA hat bei Inspektionen am AKW Saporischschja mehrere Minen innerhalb der Anlage entdeckt. Die Sprengsätze sollen sich im Sperrgebiet befinden.

Innerhalb der AKW-Anlage in Saporischschja wurden mehrere Minen entdeckt.
Innerhalb der AKW-Anlage in Saporischschja wurden mehrere Minen entdeckt.
IMAGO/ZUMA Wire

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben auf dem Gelände des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja mehrere Minen gesichtet. Wie IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag erklärte, entdeckten Mitarbeiter seiner Behörde bei Inspektionen am Sonntag "einige Minen in einer Pufferzone zwischen der inneren und äußeren Umzäunung der Anlage". Die Sprengsätze befinden sich demnach in "Sperrgebieten", zu denen das Betriebspersonal der Anlage keinen Zugang hat.

Angaben zur Anzahl der Minen auf dem Kraftwerksgelände machte Grossi nicht. Ihm zufolge geht die IAEA in einer ersten Einschätzung aber davon aus, dass eine Detonation "die Sicherheits- und Sicherungssysteme der Atomanlage nicht beeinträchtigen dürfte".

Das Akw Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte es bereits am 4. März 2022, also kurz nach dem Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine, unter ihre Kontrolle. Kiew und Moskau haben sich immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Sicherheit des Atomkraftwerks zu gefährden.

"Sprengstoffähnliche Gegenstände"

Das ukrainische Militär hatte den russischen Besatzern unter anderem vorgeworfen, "sprengstoffähnliche Gegenstände" auf den Dächern zweier Reaktoren angebracht zu haben. Ihre Detonation solle "den Eindruck eines Beschusses von ukrainischer Seite" erwecken. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte wiederum vor einem "subversiven Akt durch das Regime in Kiew".

Das Auslegen von Sprengsätzen auf dem Gelände bezeichnete Grossi nun als "unvereinbar mit den IAEA-Sicherheitsstandards und den Leitlinien für nukleare Sicherheit". Ein solches Vorgehen erhöhe zudem den psychologischen Druck auf das Personal, erklärte Grossi.

In der vergangenen Woche hatte die IAEA erklärt, ihre Experten hätten die Anlage besichtigt, ohne dabei Hinweise auf Minen gefunden zu haben. Allerdings habe die Behörde noch immer keinen Zugang zu den Dächern der Reaktorgebäude und ihrer Turbinenhallen erhalten, hieß es in der aktuellen Erklärung.

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