Österreich

Arzt versorgte Süchtige mit Drogen

Ein Kärntner Mediziner (74) verschrieb Drogenabhängigen Suchtgift. Er wurde zu drei Jahren verurteilt, ein Jahr davon muss er ins Gefängnis.

Sandra Kartik
Teilen
Mediziner wurde (nicht rechtskräftig) wegen Dealens verurteilt.
Mediziner wurde (nicht rechtskräftig) wegen Dealens verurteilt.
Getty Images/iStockphoto

Ein Arzt im Unruhestand soll 30 Sucht-Patienten mit Drogen und Psychopharmaka versorgt haben. Der 74-Jährige musste sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Er soll ab Jänner 2018 zwei Jahre lang Rezepte verschrieben haben, bei denen die zulässige Grenzmenge weit überschritten wurde. Auch besaß der pensionierte Mediziner kein gültiges Diplom für eine Substitutions-Behandlung.

"Leider falsch geholfen"

Der Angeklagte war den Behörden schon länger wegen seiner Überdosierungen aufgefallen und von ihnen abgemahnt worden. Zudem erhielten viele seiner Patienten Substitutionsmittel gleich doppelt: Von ihm und von der Drogenambulanz. Beim Prozess wurde jedoch deutlich: Bereichert hat sich der 74-Jährige nicht: Pro Patient und Quartal bekam er 40 Euro an Behandlungskosten von der ÖGK, auch wenn die Patienten öfter zu ihm kamen. "Er wollte helfen und hat leider falsch geholfen", fasste es Staatsanwältin Denise zusammen. Der Krankenkassa entstand ein Schaden von knapp 52.000 Euro.

Der Arzt zeigte sich voll geständig: "Es tut mir leid, dass das aus dem Ruder gelaufen ist, das ist für mich ganz schrecklich".  Er wurde wegen Suchtgifthandels vom Schöffensenat zu drei Jahren nicht rechtskräftig verurteilt, ein Jahr davon bedingt.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf