Niederösterreich

Arzt über Coronaregel: "Nun dürfen wir Behörde spielen"

Die neue Coronaregel stößt einem Mediziner aus NÖ sauer auf. Statt Quarantäne muss nun Krankenstand beantragt werden - für Ärzte ein Mehraufwand.

Tanja Horaczek
Arzt Bernhard Harb klagt über Coronaregel
Arzt Bernhard Harb klagt über Coronaregel
privat, istock

"Alles wird immer auf uns Ärzte und unser Personal abgewälzt. Jetzt haben wir die Arbeit und nicht die Behörde", ärgert sich Mediziner Bernhard Harb aus St. Pölten-Land. Der Grund für seine leichte Verstimmung: die neue Coronaregel. Denn die Quarantäne für Personen mit Corona wurde abgeschafft.

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    Arzt klagt über Coronaregel
    Arzt klagt über Coronaregel
    privat, istock

    "Haben schon genug zu tun"

    Gemeint ist, dass nun die Kosten der Quarantäne, aber eben auch die Diskussion wann wer freigestellt wird in der Hand der Ärzte liegt. Denn: Ab sofort müssen Infizierte in Krankenstand gehen. "Doch laut der Verordnung gilt auch eine telefonische Krankmeldung. Somit haben wir wieder mehr zu tun. Denn so einfach ist das nicht, vor allem wenn wir schon so genügend Patienten zu betreuen haben", betont der Mediziner.

    Mediziner im Kreuzfeuer

    Die Ärzte bekommen dann wieder den ganzen Unmut ihrer Patienten ab. Denn es kommt dann wieder zu längeren Wartezeiten - am Telefon und in der Ordination. Am meisten ärgert ihn, dass die Mediziner nicht vorab informiert werden. "Uns wird dann Unwissenheit vorgeworfen und radikalisierte Gegner haben wieder eine Angriffsfläche mehr", teilt Harb mit.

    "Wurde auch von radikalen Impfgegnern bedroht"

    Der Impfarzt musste sich in der Vergangenheit schon öfters gegen Anfeindungen wehren - mehr dazu hier. "Ich habe bemerkt wie schnell man ins Kreuzfeuer der radikalen Impfgegner kommt und konnte dies „Aussitzen“ - Kollegin Lisa-Maria Kellermayr hat es nicht geschafft", sagt er traurig. Er fordert eine Gesetzgebung, die Hetze im Netz - auch privater Natur - strafbar macht, so dass sie verfolgt werden kann.