Oberösterreich

Arzt erklärt, warum Omikron ein so großes Problem ist

Corona-Leugner und Impfgegner mutmaßen, dass die Omikron-Variante harmlos sei, können die Maßnahmen nicht verstehen. Aber was sagen Experten dazu?

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Bernd Lamprecht warnt davor, die Omikron-Variante zu unterschätzen.
Bernd Lamprecht warnt davor, die Omikron-Variante zu unterschätzen.
Kepler-Uniklinikum

Die aktuelle Omikron-Mutation des Corona-Virus sorgt auf der ganzen Welt für Sorge. Nur nicht bei jenen, die Corona für eine Erfindung halten, oder jenen, die die Impfung ablehnen. Diese Personen mutmaßen, dass Omikron keine schweren Verläufe verursachen würde und verweisen dabei auf Berichte aus Südafrika.

Wir haben den Linzer Lungenprimar Bernd Lamprecht vom Kepler-Uni-Klinikum dazu befragt. "Grundsätzlich wissen wir noch relativ wenig über Omikron. Aber es scheint schon so zu sein, dass diese Variante deutlich ansteckender ist als die Delta-Variante", sagt er gegenüber "Heute".

Das Problem: Schon Delta war sehr ansteckend. "Bei Omikron gehen wir davon aus, dass sich alle 2,5 Tage die Fallzahlen verdoppeln", sagt Lamprecht. Und das ist vier Mal schneller als bei Delta. 

"Und genau das ist das eigentliche Problem, denn durch die rasche Verbreitung wird es auch deutlich mehr Fälle geben. Das wiederum führt dazu, dass mehr Menschen in Quarantäne sein werden. Und mehr Fälle bedeuten auch mehr schwere Fälle, was wiederum zu einem Problem für den Gesundheitsbereich werden kann", stellt Lamprecht sozusagen eine einfache Rechnung auf.

Probleme für Wirtschaft

Aber auch die Wirtschaft wird dann massiv betroffen sein – auch in den systemkritischen Bereichen (Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr). Denn: Bei einer massiven Omikron-Welle werde in den Betrieben viele Mitarbeiter fehlen, weil sie eben in Quarantäne sind oder ihre kranken Kinder betreuen müssen.

"Da ist es eigentlich nicht so entscheidend, ob die Verläufe mild sind oder nicht. Zudem kann man das noch nicht sagen", meint Lamprecht, der davor warnt, dass man Omikron mit einem Schnupfen vergleicht. "Man muss immer bedenken, dass es in Europa noch immer sehr viele Menschen gibt, die weder Corona hatten, noch geimpft sind. Damit steigt die Gefahr, dass es mehr schwere Verläufe gibt", so Lamprecht.

Deshalb sei auch der Vergleich mit Südafrika nicht sehr aussagekräftig, "denn dort hatten viel mehr Menschen Corona und sind damit immunisiert", sagt er.

Und eines ist auch klar: "Die Booster-Impfung schützt auch sehr gut vor der Omikon-Variante", stellt der Lungenprimar fest.

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