Wirtschaft

Arbeiterkammer will Millionäre zur Kassa bitten

Die Arbeiterkammer fordert eine befristete Vermögensabgabe, um die durch die Corona-Krise angehäuften Schulden zu bewältigen.

Jochen Dobnik
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Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl will Vermögende befristet zur Kasse bitten: "Es braucht eine Gerechtigkeitsoffensive"
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl will Vermögende befristet zur Kasse bitten: "Es braucht eine Gerechtigkeitsoffensive"
Michael Gruber / EXPA / picturedesk.com

Die sogenannte "Solidarabgabe" soll der Höhe nach gestaffelt sein, für Vermögen ab 10 Millionen Euro. Dadurch könnten laut Berechnungen der Arbeiterkammer sieben Milliarden Euro pro Jahr in den Staatshaushalt fließen. Betroffen wäre ein Prozent der Haushalte.

"Besser heute als morgen"

Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit, ein umfassendes Beschäftigungspaket und das Absichern des Sozialstaates müssen jetzt oberste Priorität haben. Das wird nur dann gelingen, wenn endlich die Schieflage im Steuersystem beseitigt wird. Diese Vermögensabgabe, die drei Abgaben-Stufen mit zwei, drei und vier Prozent pro Jahr für Vermögen von über 10 Millionen, über 100 Millionen bzw. über einer Milliarde vorsieht, soll für die Dauer der Corona-Krisenbewältigung befristet sein.

"Das sind keine unrealistischen Forderungen, die die Reichen aus unserem Land vertreiben werden“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl. Und weiter:

"So sind unsere Reichen nicht! Die Reichen im Land wissen sehr wohl, was sie am Sozialstaat haben. Er ist auf jeden Fall mehr wert, als die 4. Yacht. Lassen wir sie doch bitte beitragen – besser heute als morgen!"

Der Tiroler AK-Chef Erwin Zangerl ortet auch in ÖVP Diskussionbereitschaft: "Corona führt uns vor Augen, dass jeder von uns in eine Notlage geraten kann. Umso wichtiger ist ein funktionierender Sozialstaat“, so Zangerl.