Niederösterreich

Apotheker: "Bis zu 300 Anrufe am Tag wegen PCR-Tests"

Nicht nur Ärzte und Pflegekräfte sind in der Pandemie besonders gefordert, auch Apotheker und deren Angestellte gehen an ihre Grenzen. 

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Arzt war ohne Impfstoff - es wurde Lösung gefunden
Arzt war ohne Impfstoff - es wurde Lösung gefunden
istock (Symbol), privat

Die Verteilung von Impfstoff ist in ländlichen Bereichen mitunter eine logistische Herausforderung. Ist etwa eine Arztpraxis geschlossen, nehmen Apotheker bestellte Impfstofflieferungen entgegen um sie, bis zur Abholung durch den Arzt, professionell zu lagern. „Innerhalb von 20 Sekunden ist die wertvolle Ware in speziellen Kühlschränken“, erklärt Peter Gonda, oberster Vertreter von etwa 240 Apotheken in Niederösterreich.

Kein Impfstoff

So wie Ärzte sind auch Apotheker abhängig von einem reibungslosen Bestell- und Lieferprozess. Als vergangene Woche der von Hausarzt Alexander Pesendorfer bestellte Impfstoff nicht an die Apotheke in Groß Gerungs geliefert wurde, war Feuer am Dach - mehr dazu hier.

„Wenn eingespielte Versorgungsketten durch ausbleibende Lieferungen unterbrochen werden, ist das in diesen Tagen eine zusätzliche Belastung“, erklärt Apotheker Dietmar Rakowitz. Vor allem wenn der Impfstoff noch am gleichen Tag an Patienten verabreicht werden soll. Aber im Waldviertel wusste man sich zu helfen. Der Arzt bekam seinen Impfstoff von einer befreundeten Ärztin und von einer nahen Impfstraße rechtzeitig geliefert. „Wir in Gesundheitsberufen Tätigen arbeiten im Waldviertel besonders eng und wertschätzend zusammen“, resümiert Pharmazeut Rakowitz, „nur so können wir die Bevölkerung bestens versorgen."

300 PCR-Termine am Tag

"Auch Apotheker und deren Mitarbeiter gehen dieser Tage oft an die Grenzen der Belastung", analysiert Apothekerkammerchef Gonda. Neben dem Alltagsgeschäft würden an manchen Tagen bis zu 300 Menschen allein wegen Termine für PCR-Tests in einer Apotheke anrufen. „Das ist schon eine Herausforderung, die wir aber mittlerweile gut bewältigen“. In manchen Apotheken sei dies aber nur mit zusätzlichem Personal möglich gewesen.