Niederösterreich

Anzeige! Angekettete Tiere sollen im Dreck hungern

Tierschützer deckten im Bezirk Krems-Land mutmaßliche Missstände auf: Hungernde Tiere, angekettete Ziegen und Schweine im Dreck. 

Tierschützer deckten Zustände in Betrieb im Bezirk Krems-Land auf.
Tierschützer deckten Zustände in Betrieb im Bezirk Krems-Land auf.
VGT

Anzeige gegen den Halter von rund 120 bis 150 Tieren im Bezirk Krems-Land: Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) deckte mutmaßliche Missstände (es gilt die Unschuldsvermutung) auf, es liegen Fotos und ein Video vor. 

Im niederösterreichen Bezirk Krems-Land steht mitten im Dorf das Stallgebäude. Obwohl genügend Grünfläche rundherum vorhanden wäre, stehen alle Tiere laut "VGT" ununterbrochen im Stall.

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    Katastrophale Zustände auf einer Schweine-, Rinder- und Ziegenfarm im Bezirk Krems
    Katastrophale Zustände auf einer Schweine-, Rinder- und Ziegenfarm im Bezirk Krems
    VGT

    Besonders dramatisch stelle sich die Situation bei den Schweinen dar: Mehrere Muttertiere sehen sehr mager aus, offensichtlich bekommen sie zu wenig bzw. ungeeignete Nahrung. Ausgemistet wurde hier laut "VGT" schon lange nicht mehr, das vorhandene Stroh ist massiv verkotet - manche Schweine haben gar keine Einstreu und stehen in einem See aus Urin und Kot. 

    Ziegen angekettet

    Auch die Haltung der rund 30 Rinder soll teils illegal sein, vor allem jene der Kälber. Während einige Ziegen im Stall kreuz und quer herumlaufen können, sind die meisten an Ketten angebunden, was gesetzlich verboten ist. In einem anderen Bereich stehen indes 30 Ziegen dicht gedrängt (siehe Bilderstrecke).

    Ob im vorhandenen Melkraum Milch für den Verkauf verarbeitet wird, ist nicht bekannt, eine Werbe-Schild für Bio-Ziegenmilch legt dies jedoch nahe. Die hygienischen Zustände sind laut "VGT" jedenfalls unzureichend.

    "Erbärmlich"

    David Richter, VGT-Obmann-Stellvertreter dazu: "Es ist erbärmlich, die Tiere unter solchen Bedingungen zu sehen. Sie sind dem Landwirten ausgeliefert und scheinbar kam ihnen bisher niemand zu Hilfe. Aufgrund der uns zugetragenen Video- und Fotoaufnahmen konnten wir vor einigen Tagen schon eine Anzeige an die zuständige Bezirkshauptmannschaft schicken. Wir hoffen, dass den Tieren rasch geholfen und ein zumindest gesetzeskonformer Zustand hergestellt wird, auch wenn das weit weg sein wird von einer artgemäßen Tierhaltung."

    Eine Anfrage an die zuständige Bezirkshauptmannschaft wurde gestellt, kann aber, wegen des Wochenendes, frühestens mit Montag beantwortet werden.