Marketing-Fiasko

Antisemitismus? Bella Hadid will Adidas verklagen

Das Model Bella Hadid steht aktuell wegen einer kontroversen Adidas-Kampagne im öffentlichen Kreuzfeuer. Sie soll bereits Anwälte hinzugezogen haben.

Heute Entertainment
Antisemitismus? Bella Hadid will Adidas verklagen
Aktuell heißt es: Hadid gegen Adidas.
REUTERS/Stephane Mahe

Das bei Fans sonst so beliebte internationale Top-Model Bella Hadid (27) steht unter heftiger Kritik, weil sie Adidas ihr Gesicht zur Verfügung stellte. Nach dem Comeback einiger klassischer Adidas-Schuhmodelle, sollte die Schönheit nun die neue Retro-Kampagne des deutschen Unternehmens zieren – doch das Projekt muss jetzt "überarbeitet" werden.

Erst vor Kurzem wurden Fotos einer Presse-Aktion mit Bella Hadid im Adidas-Outfit öffentlich, die sie vor einem Riesenplakat ihrer neuen Retro-Aktion mit dem Sport-Giganten zeigten. Das Engagement am Adidas-Projekt wurde dem palästinensisch-amerikanischen Model zum Verhängnis.

Kampagne erinnert an 1972 München-Massaker

Die neuen Retro-Sneaker von Adidas namens "SL72" sollen von den Olympischen Sommerspielen 1972 in München inspiriert worden sein, wo das Schuh-Modell zuerst auf den Markt kam. Doch das damalige Event wurde von einem tragischen Massaker überschattet: Eine palästinensische Terroristen-Gruppe, die sich "Schwarzer September" nannte, brach in das olympische Dorf ein, nahm elf israelische Athleten als Geiseln und tötete sie.

Dem Model wurde aufgrund seines Pro-Palästina-Aktivismus, von der israelischen Gemeinde Antisemitismus vorgeworfen. Angesichts des aktuell aufgeheizten Nahost-Konflikts kam die Auswahl Hadids als Werbegesicht nicht sonderlich gut an und erntete einen Shitstorm. Die 27-Jährige ist väterlicherseits palästinensischer Abstammung und online äußerst wortstark, was die politische Situation dort angeht.

Aufgrund von politisch-historischen Ungereimtheiten in Zusammenhang mit der Kampagne ist ihr guter Ruf in Gefahr. Laut Berichten soll die 27-Jährige deshalb jetzt eine Rechtsberatung engagiert haben. "Bella ist fassungslos, dass Adidas sie mit dem Massaker von München in Verbindung bringen würde. Sie hasst Gewalt", heißt es von einem Insider gegenüber "TMZ". Man will wegen Rufschädigung klagen.

Israel kritisiert Adidas für Zusammenarbeit mit Hadid

Die israelische Gemeinschaft ist über diese Zusammenhänge massiv erschüttert: "Dass Adidas ein lautstarkes Anti-Israel-Modell auswählt, um an diese dunkle Olympiade zu erinnern, ist entweder ein massives Versehen oder eine absichtliche Hetzkampagne. Beides ist inakzeptabel", postete das "American Jewish Committee" auf der Plattform X.

Doch der internationale Shitstorm reichte noch weiter: "Raten Sie mal, wer das Gesicht der Kampagne ist? Bella Hadid, ein Model mit palästinensischen Wurzeln, das in der Vergangenheit Antisemitismus verbreitete und zu Gewalt gegen Israelis und Juden aufrief", erläuterte sowohl die israelische Botschaft Deutschlands auf X, als auch der X-Account vom Staat Israel.

Drohender Rechtsstreit

Der ersten offiziellen Entschuldigung von Seiten des Unternehmens nach handelte es sich bei dem Fauxpas um einen Zufall. "Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden – auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind – und wir entschuldigen uns für die verursachte Verärgerung. Infolgedessen überarbeiten wir den Rest der Kampagne", teilte Adidas mit.

Bella Hadid Cannes 2024

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    Zur Premiere von "Apprentice" trug Bella Hadid ein durchsichtiges Kleid von Saint Laurent.
    Zur Premiere von "Apprentice" trug Bella Hadid ein durchsichtiges Kleid von Saint Laurent.
    Reuters

    Bella Hadid hingegen soll Berichten der Plattform "TMZ" zufolge in Erwägung ziehen, rechtliche Schritte in der Sache einzuleiten. Der ungenannten Quelle nach, soll das Model eine Rechtsberatung zugezogen haben, um gegebenfalls rechtlich gegen Adidas vorgehen zu können.

    Verspätete Schadensbegrenzung

    Da die erste Entschuldigung scheinbar nicht ausreichte, holte das Unternehmen erneut zu einer Entschuldigung via Social-Media aus. Im zweiten Statement erwähnte Adidas die Werbe-Partner, Model Bella Hadid, Rapper A$AP Nast (33) und Fußballspieler Jules Koundé (25), namentlich und entschuldigte sich für die negativen Auswirkungen auf ihre Karrieren – ob das wohl reichen wird?

    Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Werbegesichtern der Kampagne auf Instagram für möglicherweise angerichtete Image-Schäden.
    Das Unternehmen entschuldigte sich bei den Werbegesichtern der Kampagne auf Instagram für möglicherweise angerichtete Image-Schäden.
    Instagram/adidasoriginals

    BILDSTRECKE: VIP-Bild des Tages 2024

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      Kim Kardashian modelt stolz ihren neuen "Fellbikni".
      Kim Kardashian modelt stolz ihren neuen "Fellbikni".
      Instagram/kimkardashian

      Auf den Punkt gebracht

      • Bella Hadid steht wegen einer kontroversen Adidas-Kampagne in der Kritik, die an das 1972 München-Massaker erinnert
      • Aufgrund ihrer palästinensischen Abstammung und ihres Pro-Palästina-Aktivismus wird ihr Engagement von der israelischen Gemeinde kritisiert
      • Berichten zufolge erwägt sie rechtliche Schritte gegen Adidas einzuleiten
      red
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