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Antibiotika resistent: Diese 12 Killer-Keime bedrohe...

Der Tod lauert da, wo sich Kranke gut aufgehoben fühlen: im Spital. Grund sind Antibiotika, die nicht mehr wirken. Die WHO schlägt Alarm.

Heute Redaktion
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat veröffentlicht, gegen die herkömmliche Medikamente keinen ausreichenden Schutz bieten können.

Die Liste solle als Richtschnur für die weitere Forschung und für die Entwicklung neuer Antibiotika dienen, wie die WHO mitteilte. Wenn es nur den Marktgesetzmäßigkeiten überlassen bleibe, würden die neuen Antibiotika "nicht rechtzeitig" entwickelt, sagte Vize-WHO-Direktorin Marie-Paule Kieny.

Dringender Handlungsbedarf

Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin begrüßte "die erste globale Liste resistenter bakterieller Erreger". Diese stellten "derzeit die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar". Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte: "Wir brauchen wirksame Antibiotika, um übertragbare Krankheiten gut behandeln zu können."

Im Jänner war in den USA eine  Patientin an einer Infektion  gestorben, nachdem alle 26 zugelassenen Antibiotika keine Wirkung gezeigt hatten. Ein besonders gravierendes Problem sind die so genannten nosokomialen oder auch behandlungsassoziierten Infektionen. Es handelt sich um Infektionen, die sich Patienten im Rahmen einer medizinischen Behandlung zuziehen können.

Jedes Jahr sind in Deutschland schätzungsweise 400.000 bis 600.000 Menschen von einer nosokomialen Infektion betroffen. Für rund 2,5 Prozent der Patienten enden diese Infektionen tödlich. In der Schweiz sterben laut Patientensicherheit Schweiz jährlich etwa 2.000 Menschen an Spitalsinfektionen.

Zu den von der WHO als "prioritär" eingestuften Killer-Keimen, für die nun neue Behandlungsmöglichkeiten gefunden werden müssen, zählen der Staphylococcus aureus, die Salmonellen und Enterobakterien einschließlich Escherichia coli. Im September kam eine britische Studie zum Schluss, dass um das Jahr 2050 die Zahl der Todesfälle durch resistente Keime auf zehn Millionen pro Jahr steigen und damit die Zahl tödlicher Krebserkrankungen erreichen könne.