Anschlag auf Putin-Unterstützer! In kritischem Zustand

Der bekannte russische Nationalist Prilepin war am Samstag in seinem Auto in der Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau unterwegs. Laut mehrerer russischer Nachrichtenagenturen detonierte dann plötzlich ein am Fahrzeug des 47-Jährigen angebrachter Sprengsatz. Prilepins Fahrer sei bei dem Anschlag getötet, der Schriftsteller selbst verletzt worden. Unklar bleibt, wie schwer seine Verletzungen sind: Prilepins Pressedienst nannte den Zustand des Autors "okay", während ihn Rettungskräfte als schwer verletzt beschrieben. Laut Informationen von Gerhard Mangott, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck und der führende Russland-Experte in Österreich, befindet sich der Mann in kritischem Zustand. 

Wer hinter dem mutmaßlichen Anschlag steckt, war zunächst unklar. Prilepin gilt gemeinhin als großer Befürworter des von Präsident Wladimir Putin vor mehr als einem Jahr angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine. Zwischenzeitlich kämpfte der nationalistische Autor dort sogar selbst – er lebt in der teilweise von Russland besetzten ost-ukrainischen Region Donbas und befindet sich seit 2022 auf einer der vielen EU-Sanktionslisten. 

Partisanenbewegung will Anschlag verübt haben

In sozialen Netzwerken meldete sich eine ukrainische Bewegung namens Atesch zu Wort und deutete an, hinter dem Anschlag zu stecken. Die Gruppe bezeichnet sich selbst als Partisanenbewegung von ethnischen Ukrainern und Krimtataren und hat in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge in von Russland besetzten ukrainischen Gebieten für sich beansprucht. "Die Bewegung Atesch war seit Jahresbeginn hinter Prilepin her", heißt es in dem Text. Und weiter: "Wir hatten so ein Gefühl, dass er früher oder später in die Luft gesprengt wird." Die Glaubwürdigkeit der Mitteilung konnte zunächst nicht überprüft werden.

Unterdessen wirft die russische Regierung dem Westen und im speziellen den USA vor, ukrainischen Terrorismus zu unterstützen. "Die Tatsache ist wahr geworden: Washington und die NATO haben eine weitere internationale Terrorzelle genährt – das Kiewer Regime", moniert die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. USA und Großbritannien würden die "direkte Verantwortung" für den Anschlag tragen, so Sacharowa.