Wien

Anrainer protestieren in "Beton-Gasse" für Begrünung

Ohne "einen einzigen Grashalm" bekamen zwei Leopoldstädter Gassen neuen Asphalt verpasst. Wütende Anrainer riefen nun zum Protest auf.

Yvonne Mresch
"Wir brauchen Bäume" lautete das Motto an der Kreuzung Josefinengasse/Konradgasse. Dort wurde neu asphaltiert – "ohne einen Grashalm".
"Wir brauchen Bäume" lautete das Motto an der Kreuzung Josefinengasse/Konradgasse. Dort wurde neu asphaltiert – "ohne einen Grashalm".
Helmut Graf

Unter dem Motto "Wir brauchen Bäume" gingen Bewohner der Josefinengasse und Konradgasse (Leopoldstadt) auf die Straße. Hintergrund sind Bauarbeiten, bei denen die Gassen neu asphaltiert wurden. Bäume, Sträucher und Co. wurden dabei "vergessen" – sehr zum Ärger der Anrainer.

"Kann 2022 nicht so bauen wie in den 70ern"

"Einfach alten Asphalt mit neuem zu ersetzen, das geht in Zeiten der Klimakrise nicht. Man kann doch nicht im Jahr 2022 so bauen wie in den 70er-Jahren", kritisiert Bezirks-Vize Bernhard Seitz von den Leopoldstädter Grünen, die den Protest ebenfalls unterstützten. "Der Gehsteig wurde keinen Zentimeter breiter, es gibt keinen einzigen Grashalm. Und das, obwohl jeder Sommer heißer wird als der vorherige."

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    Groß und Klein beteiligten sich am kreativen Prozess gegen die Asphaltierung.
    Groß und Klein beteiligten sich am kreativen Prozess gegen die Asphaltierung.
    Helmut Graf

    Rund 20 Anrainer fanden sich zum Protest ein – ausgerüstet mit Transparenten und Straßenkreide. Neben der Begrünung fordert man auch das Einführen von Radfahren. Zudem soll verhindert werden, dass die Gassen als Schleichwege benutzt werden, um Ampeln zu entgehen. "Das müssten sich die Verkehrsbehörden ansehen, hier gibt es mehrere Möglichkeiten", so Seitz. Von der zuständigen Behörde gab es bisher noch keine Stellungnahme zum Thema.

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