"Schwierigster Winter"

Angst vor Niederlage – neuer NATO-Boss warnt Ukraine

In der Ukraine steht der dritte Kriegswinter bevor. Dieser könnte der schwierigste werden, warnt der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte.

Nicolas Kubrak
Angst vor Niederlage – neuer NATO-Boss warnt Ukraine
NATO-Chef Mark Rutte (l.) und Wolodimir Selenski (r.) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew.
REUTERS

Am 12. Oktober findet im deutschen Ramstein ein Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe statt. Dort will der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski über konkrete Schritte seines "Siegesplans" diskutieren. "Der Oktober ist die Zeit der Entscheidungen", betonte das ukrainische Staatsoberhaupt.

NATO warnt vor Winter

Die NATO fürchtet derweil, dass die kommenden Monate für die ukrainische Bevölkerung besonders schwierig werden könnten. "Russland greift weiter massiv die kritische Energieinfrastruktur der Ukraine an", erklärte der neue Generalsekretär Mark Rutte nach einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Stubb.

Nach seiner Darstellung könnte die Ukraine vor dem "schwierigsten Winter" seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 stehen. Die NATO müsse und werde mehr unternehmen, um der Regierung in Kiew beizustehen, sagte Rutte am Dienstag.

Rutte drängt auf mehr Hilfe

Konkret werde der NATO-Chef bei dem am Samstag in Ramstein geplanten Kontaktgruppe-Treffen auf mehr Hilfe seitens der NATO-Staaten drängen. Er forderte die Alliierten zudem auf, ihre Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen. Zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts auszugeben werde ganz klar nicht genug sein, um die militärischen Fähigkeitsziele zu erreichen, erklärte er.

Donbass-Front vor Zusammenbruch

Indes ist die Lage an der ostukrainischen Front weiter angespannt. Vergangene Woche ist die Bergbaustadt Wuhledar gefallen und liegt jetzt komplett in russischer Hand. Die Bergbaustadt ist deswegen wichtig, weil sie auf erhöhtem Gelände liegt und eine Schnittstelle zwischen der östlichen und der südlichen Front bildet. Sprich: Sie hat Bedeutung für die Versorgung der Streitkräfte beider Seiten.

Dazu kommt das Problem der Ukraine, ihre Truppen aufzufüllen. Dies wird nur ungern erwähnt – ebenso der Umstand, dass die Kursk-Offensive auf russisches Territorium gut 30.000 ukrainische Soldaten gebunden hat, die nun in Donezk fehlen. Den verbesserten russischen Taktiken, wie sie seit diesem Sommer zu beobachten sind, haben die Ukrainer nur schwer etwas entgegenzusetzen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnt vor einem besonders schwierigen Winter für die Ukraine, da Russland weiterhin die kritische Energieinfrastruktur angreift
    • Beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein wird Rutte auf mehr Unterstützung und erhöhte Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten drängen, während die Lage an der Donbass-Front angespannt bleibt und die Ukraine mit Truppenmangel kämpft
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