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Angst vor Infektionen: Neue Gelsenart in Österreich

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Bald werden die Gelsen wieder Hochsaison haben. Mit der warmen Jahreszeit kommt dieses Jahr eine neue Gelsenbedrohung auf uns zu. Wiener Forscher haben eine neue Hybridgelse nachgewiesen, die sowohl Blut von Vögeln als auch von Menschen saugt, und so Viren übertragen kann.

Es handelt sich um eine Kreuzung zweier nordeuropäischen Hausgelsenformen, die mit dem freien Auge nicht von den normalen Gelsen zu unterscheiden sind. Sie haben jedoch eine Besonderheit: Sie saugen das Blut von Menschen und Vögeln gleichermaßen.

Die Anzahl dieser "Hybridgelsen" ist derzeit noch gering. Von 1.500 untersuchten Gelsen gehörten nur fünf Prozent der neuen Art an.

West-Nil-Virus

Gefährlich ist das deswegen, weil Zugvögel das gefährliche West-Nil-Virus nach Österreich tragen. Gelsen, die zuvor an Vögeln saugen und dann Menschen stechen, können dieses Virus in den menschlichen Organismus bringen.

20 Prozent der Infizierten entwickeln Symptome, die einer Grippe ähneln. Enzephalitis, Meningitis und Paralyse können die Folge sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt gleichzeitig auch vor dem Zika-Virus in Europa.

Der Erreger, der vor allem für Schwangere gefährlich ist, könnte mit dem Sommer auch auf bisher nicht betroffene Regionen übergreifen. Bei der Zika-Konferenz in Paris erläutert WHO-Vizegeneraldirektorin Marie-Paule Kieny, dass es in Europa zwei Gelsenarten gibt, die das Zika-Virus übertragen könnten.

Dazu müsste so eine Gelse jedoch einen Urlauber stechen, der mit Zika infiziert ist. 23 Projekte arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen die Krankheit.