Gewalt verängstigt
Angst vor Bandenkrieg: "Bis vor kurzem war es sicher!"
Die Banden-Gewalt bereitet den Wienern große Sorgen. Im "Heute"-Talk nehmen sich die Wiener kein Blatt vor den Mund – den Bewohnern reicht es!
Kaum ein Thema beschäftigt die Polizei derzeit so intensiv wie die aktuellen Bandenkriege in Wien. Sonntagabend (7.7.) überfielen bewaffnete Tschetschenen am Bahnhof Wien-Meidling eine Gruppe junger Afghanen im Alter von 15, 18 und 23 Jahren. Die Polizei war schnell am Tatort und konnte Schlimmeres verhindern. Als Motiv wird ein Racheakt vermutet. Wird es zu weiteren Eskalationen kommen? "Heute" hat mit den Wienern darüber gesprochen.
"Bis vor kurzem war es sicher!"
Während sich manche Wiener große Sorgen machen, sehen andere die Situation gelassen. "Ich fühle mich sehr sicher", versichert Lisa (43). Sie findet, dass Wien-Meidling ein sicherer Bezirk ist und keine zusätzliche Polizei benötigt. Anders sieht das der 80-jährige Pensionist Herbert. "Wohin sollen diese Bandenkriege noch hinführen?", fragt er sich. Bis vor kurzem sei es noch verhältnismäßig sicher gewesen. Jetzt habe sich die Situation in kürzester Zeit drastisch verschlechtert.
"Afghanisch-Tschetschenische Olympische Spiele"
Die Befragten sorgen sich besonders, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen könnten. Maximilian (28) findet, dass die Gruppen ihre Konflikte untereinander klären sollten. "Wenn sie in Konkurrenz zueinander stehen wollen, dann sollen sie das gerne tun. Es sollte zumindest niemand Unbeteiligtes zu Schaden kommen." Trotzdem fragt er sich, ob man diesen Konflikt nicht friedlich lösen kann. "Man könnte ja afghanisch-tschetschenische Olympische Spiele auf der Praterwiese veranstalten", scherzt der Wiener. Er hofft jedenfalls, dass man diese Kulturkreise miteinander versöhnen kann.