Wien

Viele haben Angst vor AstraZeneca und Nebenwirkungen

Nach positivem Bescheid der Kontrollbehörde EMA wird der Impfstoff von AstraZeneca weiter verimpft. Die Meinungen der Bevölkerung gehen auseinander.

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Eine <em>"Heute"</em>-Straßenumfrage zeigt: Die Verunsicherung ist nach Berichten über die Nebenwirkungen von AstraZeneca groß.
Eine "Heute"-Straßenumfrage zeigt: Die Verunsicherung ist nach Berichten über die Nebenwirkungen von AstraZeneca groß.
Alex Diry

Nachdem in vielen Ländern Europas – mit Ausnahme von Österreich – der Corona-Impfstoff AstraZeneca für einige Tage aufgrund mysteriöser Todesfälle ausgesetzt wurde, erfolgte am Donnerstag das große Aufatmen: Die Kontrollbehörde EMA hatte einen möglichen Zusammenhang zwischen Blutgerinnseln und dem Vakzin geprüft und grünes Licht gegeben. "Das Mittel ist sicher und effektiv", so EMA-Direktorin Emer Cook. Eine am amerikanischen Kontinent durchgeführte Studie zeige sogar eine höhere Wirksamkeit als bisher angenommen und kein höheres Thromboserisiko nach der Impfung. Ebenso beruhigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO): "Die WHO ist der Meinung, dass die Vorteile die Risiken überwiegen."

Vertrauen gesunken

Dennoch haben die Schlagzeilen von Todesfällen, Berichte über unangenehme Impfreaktionen und der vorübergehende Impf-Stopp in Deutschland, Frankreich und Italien auch hierzulande bei weiten Teilen der Bevölkerung für Verunsicherung gesorgt. Eine Meinungsumfrage des Instituts YouGov in Deutschland zeigt, wie gespalten unsere Nachbarn in der AstraZeneca-Causa sind: 55 Prozent der Deutschen halten den Impfstoff für unsicher, weniger als ein Drittel für sicher. In Frankreich schätzten gar 61 Prozent der Teilnehmer den Impfstoff als unsicher ein. Die Briten, die bereits millionenfach mit AstraZeneca geimpft wurden, bezeichnen das Mittel dagegen weiterhin als sicher.

Geteilte Meinungen bei "Heute"-Straßenumfrage

Auch eine am Montag durchgeführte Meinungsumfrage in der Wiener Innenstadt (Video oben) deutete auf gesunkenes Vertrauen gegenüber AstraZeneca hin. Nur die Hälfte der Befragten würde sich mit AstraZeneca impfen lassen, so das Ergebnis. Besonders junge Erwachsene haben vor schwerwiegenden körperlichen Folgen Bedenken – genannt werden etwa Thrombose im Gehirn. Auch heftige Impfreaktionen schüchtern vor allem unter 40-Jährige ein. 50 Prozent der Befragten würden für den Zurückerhalt ihrer Freiheiten jeden Impfstoff dankend annehmen – auch in Anbetracht einer mehrtägigen Bettlägerigkeit nach der Impfung.

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