Ukraine

Angst macht sich breit! Russland will Gebiet evakuieren

Die Ukraine scheint den Beschuss der Region Charkiw zu intensivieren: Nun rät der Kreml den Bewohnern, das Gebiet wegen akuter Gefahr zu verlassen.

Die Ukraine hat den Raketen-Beschuss der Regionen Charkiw und Luhansk intensiviert – jetzt reagiert der Kreml. 
Die Ukraine hat den Raketen-Beschuss der Regionen Charkiw und Luhansk intensiviert – jetzt reagiert der Kreml. 
via REUTERS

Entgegen gegenteiliger Berichte beteuerte Wolodimir Selenski in den vergangenen Tagen mehrfach, dass der Start der ukrainische Großoffensive noch dauern könnte – jedenfalls hätte sie noch nicht begonnen. Laut einer Reihe von Experten muss das jedoch nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen. In diese Kerbe schlägt auch der Russland-Experte und Universitätsprofessor für Politikwissenschaft, Gerhard Mangott, im Gespräch mit "Krone TV": "Das könnte eine Finte sein. Sie kann eigentlich jederzeit beginnen."

Unterdessen hat die Ukraine den Beschuss einzelner in russischer Hand befindlicher Gebiete intensiviert. Offenbar in einem Ausmaß, das den Kreml nun zum Handeln zwingt: Die von Russland eingesetzte Verwaltung des ost-ukrainischen Oblasts Charkiw rät der Bevölkerung, sich nicht weiter in dem Gebiet aufzuhalten. Bis wieder "günstige Lebensbedingungen geschaffen seien", sei die Gefahr vor Ort zu hoch. Diese "Empfehlung stehe mit dem verstärkten Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte in Zusammenhang". 

Raketenangriffe weit hinter Frontlinie

Die Verwaltung wolle zivile Opfer nach Möglichkeit verhindern, weswegen dieser Schritt nun unternommen werde. Für konkrete Evakuierungen wolle man "jegliche notwendige Hilfe und Unterstützung bei den weiteren Schritten" bereitstellen, heißt es weiters. Der von Russland bestellte "Verwaltungschef" des besetzten Teils der Region Charkiw, Witali Gontschew, hatte im März verlautbart, dass die russischen Streitkräfte in der Region 29 Ortschaften mit insgesamt 300.000 Einwohnern unter Kontrolle hätten. 

Die russischen Besatzungsbehörden hatten am Samstag einen ukrainischen Raketenangriff auf die ost-ukrainische Region Luhansk vermeldet. Sechs Kinder sowie ein Erwachsener seien dabei verletzt worden. Außerdem seien das Verwaltungsgebäude einer stillgelegten Verpackungsfabrik und einer Fabrik für Reinigungsmittel im von zwei Raketen des Typs "Grom" aus ukrainischer Produktion getroffen worden.

Videos auf Twitter zeigen eine schwarze Rauchwolke über der Stadt. Da Luhansk hundert Kilometer hinter der Frontlinie liegt, wird nun spekuliert, dass die Ukraine erstmals die von Großbritannien gelieferten Marschflugkörper verwendet haben könnte.

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    Die Langstreckenrakete "Storm Shadow" wurde laut Angaben Russlands das erste Mal von der Ukraine eingesetzt.
    Die Langstreckenrakete "Storm Shadow" wurde laut Angaben Russlands das erste Mal von der Ukraine eingesetzt.
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