Niederösterreich
Angeklagter hat Corona, Kontaktpersonen vor Gericht
Aufregung um eine Gerichtsverhandlung in Korneuburg: Ein Angeklagter blieb mit Corona daheim, seine direkten Kontaktpersonen erschienen vor Gericht.
Noch bevor die Verhandlung wegen betrügerischer Krida, schweren Betruges und betrügerischer Anmeldung zur Sozialversicherung am Montag überhaupt eröffnet war, mussten sich die Juristen schon den Kopf zerbrechen. Einer der sechs Angeklagten (es geht um Sozialversicherungsbetrug auf Baustellen) wurde am Wochenende vier Mal positiv auf Corona getestet. Das Ergebnis des PCR-Tests war noch ausständig, einen Absonderungsbescheid soll der Mann dennoch schon bekommen haben.
Verhandeln oder nicht?
Das knifflige an der Situation: Zwei der anderen beiden Angeklagten hatten am Freitag auf engstem Raum und ohne Maske Zeit mit dem jetzt positiven Mann verbracht. Sie dürften somit demnach also als K1-Personen in Frage kommen.
Am Montag stellte sich dann nun die Frage, ob man dennoch verhandeln sollte, oder alle wieder nach Hause schicken. Da saßen die beiden Kontaktpersonen aber bereits mit rund 20 anderen Personen im Gerichtssaal.
Insgesamt sollen Sozialversicherungsbeträge in sechsstelliger Eurohöhe nicht abgeführt worden sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.