Innovative Lösung

Angebot für junge Wohnungslose – LAB65 in Wien eröffnet

Junge Menschen ohne Wohnung bekommen nun Hilfe beim (Wieder-) Einstieg in Lohn und Brot und damit bei der Rückkehr in ein geregeltes Leben.
Wien Heute
05.03.2025, 17:56

Mit Anfang März startet das "LAB65 – Leben, Arbeit, Bildung" in der Gumpendorfer Straße 65 (Mariahilf) seinen Betrieb. Das neue Angebot richtet sich an junge Wohnungslose. Dahinter stehen der Fonds Soziales Wien (FSW) und das Wiener Hilfswerk. Die Idee hinter der Einrichtung des Wiener Hilfswerks ist es, junge Wohnungslose beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

So sagte Sozialstadtrat Peter Hacker (SP) zur Eröffnung: "Die Stadt Wien ist bekannt dafür, auf sozialpolitische Herausforderungen mit innovativen Lösungsansätzen zu reagieren. Für die Konzeption des LAB65 hat der FSW viele Expert:innen an einen Tisch geholt. Herausgekommen ist ein Zentrum, das die bestehenden Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe gut ergänzt. Mit dem LAB65 wollen wir möglichst früh die Spirale der Wohnungslosigkeit durchbrechen und jungen Menschen die Integration am Arbeitsmarkt und ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen“.

Herausforderungen gemeinsam stemmen

Die Zielgruppe des "LAB65" sind junge wohnungslose Menschen von 17 bis 27 Jahren, die in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe oder in verdeckter Wohnungslosigkeit leben oder davon bedroht sind. Junge Wohnungslose seien besonders verletzlich, so die Experten des Hilfswerks. Das neue Kompetenzzentrum von FSW und Wiener Hilfswerk will sie darum niederschwellig erreichen und ebenso niederschwellig eine Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen.

"Mit dem LAB65 wird ein innovatives und niederschwelliges Angebot geschaffen: Durch Beratung, Coaching und Vernetzung werden neue Perspektiven eröffnet. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, auf soziale Innovation zu setzen und gemeinsam mit Partnerorganisationen konkrete Lösungen für die Menschen in unserer Stadt zu entwickeln“, sagt Jörg Konrad (NEOS) Wien Sozialsprecher.

Ausgrenzung und Armut als Folge fehlender Basics

Das LAB65 dient als Schnittstelle und zur Weiterbegleitung an vorhandene Stellen mit Fokus Bildungs- und Beschäftigungsperspektive. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die kontinuierliche Begleitung, unabhängig von Wohnplatz und Beschäftigungsstatus. Ausprobieren und "Scheitern" sind erlaubt. Eine Rückkehr ins Angebot ist für die Zielgruppe jederzeit möglich.

Wohnungslosigkeit und Arbeitslosigkeit würden eng zusammen hängen. Jugendliche aus schwierigen Familienverhältnissen hätten oft keine abgeschlossene Ausbildung. Sie seien daher von Ausgrenzung und Armut betroffen, weiß Bezirksvorsteher Markus Rumelhart und erklärt, dass sich bereits Einrichtungen im 6. Bezirk diesen wichtigen Themen widmen: "Synergien und Kooperationen mit dem LAB65 und seinen niederschwelligen Angeboten werden den Jugendlichen Bildungs- sowie Beschäftigungsperspektiven eröffnen.“

Team hilft Perspektiven aufzubauen

Im LAB65 begleitet und berät ein sechsköpfiges multidisziplinäres Team aus Jugendbetreuern, Sozialarbeitern und Peer-Mitarbeitern, also ehemals wohnungslose Menschen, die jungen Wohnungslosen. Einzel- oder Gruppencoachings, Perspektivenarbeit und Workshops bilden die Grundlage für den Einstieg in Bildungsangebote oder den Arbeitsmarkt. "Mit dem LAB65 sollte kein bestehendes Angebot erneut angeboten werden, sondern eine Vernetzung und Vermittlung zwischen Partnerorganisationen und arbeitsmarktspezifischen Angeboten für die Zielgruppe ermöglicht werden", erklärt Susanne Winkler, FSW Geschäftsführerin.

Das Wiener Hilfswerk hat in einem öffentlichen Vergabeverfahren den Zuschlag für die Pilotierung bekommen. Sabine Geringer, Geschäftsführerin Wiener Hilfswerk, sagte zum Start des Pilotprojektes: "Jeder Mensch hat ein Recht auf angemessenen Wohnraum – als Grundlage für eine intakte und humane Gesellschaft. Wohnungslosigkeit zu beenden, bedeutet aber mehr als nur ein Dach über dem Kopf zu haben: Es ist der erste Schritt zur sozialen Integration und zum Aufbau eines selbstbestimmten Lebens."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.03.2025, 18:16, 05.03.2025, 17:56
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