Zwei Drittel ganzjährig offen

Frühlingsbeginn – Schanigärten eröffnen Freiluftsaison

Neben Sachertorte und Schnitzel ist Wien auch für seine Schanigärten bekannt. Mit den steigenden Temperaturen startet auch die Freiluft-Saison.
Jana Stanek
05.03.2025, 16:11

Immer öfter lässt sich in Wien die Sonne blicken, der Frühling steht vor der Türe. Mit den steigenden Temperaturen wächst auch der Wunsch der Wiener, mehr Zeit draußen zu verbringen. Eine gute Gelegenheit dafür bieten nun die beliebten Schanigärten. Eine Mahlzeit oder den Kaffee kann man sich nun auch in dort schmecken lassen, die Freiluftsaison ist offiziell gestartet.

Freiluftsaison startet

"Kaum scheint die Sonne, sind die Schanigärten in Wiens Straßen, Gassen und Fußgängerzonen gut gefüllt. Da spielt die eigentliche Temperatur nur eine untergeordnete Rolle, was zählt, ist das Gefühl der Sonnenstrahlen auf der Haut", weiß Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. „In Zeiten, in denen die Wiener Wirtschaft trotz globaler Herausforderungen weiter wächst, erkennen wir den unermesslichen Beitrag unserer Gastronomie, die mit ihrer Qualität und Gastfreundschaft das erfolgreichste Tourismusjahr seit Beginn der Aufzeichnungen ermöglicht hat“, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien und Bürgermeister Michael Ludwig ließen sich einen Kaffee schmecken.
Sabine Hertel

Ganzjährig geöffnet

Zum zweiten Mal konnten diesen Winter die Schanigärten in Wiens ganzjährig offengehalten werden. Derzeit werden in Wien rund 3.500 Schanigärten betrieben, mehr als 2.200 davon auch zur kalten Jahreszeit. Im Sommer sind die Besucherzahlen trotzdem höher: "Die wahre Hochsaison für den Speisen- und Getränkegenuss im Freien beginnt mit den steigenden Temperaturen", sind sich Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftskammer Wien Präsident Walter Ruck und der Obmann der Wiener Kaffeehäuser, Wolfgang Binder, einig. Gemeinsam läuteten sie bereits im Café Diglas im Schottenstift das "Frühlingserwachen der Wiener Schanigärten" ein.

Mehr Ganzjahres-Arbeitsplätze

"Die Zahl der geöffneten Schanigärten hat sich im abgelaufenen Winter noch einmal gesteigert: War es im Vorjahr rund die Hälfte der Betreiber, die auch im Winter im Freien ihre Angebote servierten, sind wir in diesem Winter auf rund zwei Drittel gekommen. Das ist der beste Beweis, dass es sich rentiert und vor allem, dass die Schanigärten auch im Winter genutzt werden", so Ruck. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hat sich die Maßnahme als richtig erwiesen, so Ruck: "Zum einen sichern die Einnahmen aus den Schanigärten nicht nur die Umsätze der Betreiber, sondern auch Arbeitsplätze. Wurden früher Kellner nur für die Schanigärten über die Sommersaison angestellt, so sind viele dieser Saison-Arbeitsplätze nun zu Grenzjahresstellen geworden. Das ist auch gut für die Arbeitnehmer."

"Die Ganzjahresöffnung unserer Schanigärten mag die traditionelle Saisoneröffnung in ein neues Licht rücken, doch sie mindert keineswegs ihre Bedeutung. Vielmehr ist es eine Gelegenheit, den unermüdlichen Einsatz der Wiener Gastronomie zu würdigen, die mit ihrer hervorragenden Kulinarik und ihrem Charme Wien zu einer der besten ,Foodie-Destinations‘ der Welt macht", so Bürgermeister Ludwig.

Gut besucht

Eine aktuelle Studie zeigt, wie stark die Wienerinnen und Wiener nach wie vor an ihren Kaffeehäusern hängen. Wolfgang Binder, Obmann der Wiener Kaffeehäuser in der Wirtschaftskammer, sieht darin eine klare Bestätigung der Bedeutung dieser Institutionen für die Stadt: "Rund ein Drittel der Bevölkerung – das sind über eine halbe Million Menschen – besucht mindestens einmal pro Woche ein Kaffeehaus. Ein weiteres Viertel geht mehrmals im Monat hin. Das zeigt deutlich, dass das Kaffeehaus nach wie vor das 'zweite Wohnzimmer' der Wienerinnen und Wiener ist", so Binder. Bemerkenswert ist allerdings folgendes: Zwei Prozent der über 17-Jährigen gehen sogar täglich ins Kaffeehaus. "Das entspricht mehr als 32.000 Besuchen pro Tag. Im Durchschnitt hat jedes der rund 2.000 Wiener Kaffeehäuser also 16 Stammgäste, die jeden Tag kommen."

Ein Beispiel für diese beliebten Lokale ist das Diglas im Schottenstift, das in diesem Jahr Gastgeber des "Frühlingserwachens" ist. Die klassischen Wiener Mehlspeisen, die dort serviert werden, stammen aus der hauseigenen, 140 Jahre alten Backstube am Fleischmarkt und werden täglich frisch geliefert. Binder fasst es treffend zusammen: "Täglich frisch und dennoch mit weit über 100 Jahren Tradition – ein perfektes Sinnbild für unsere Stadt."

{title && {title} } JS, {title && {title} } Akt. 05.03.2025, 16:48, 05.03.2025, 16:11
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