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Andreas S. hatte tonnenweise Wildfleisch gebunkert

Im Fall der erschossenen Polizisten in Deutschland werden über den mutmaßlichen Täter Andreas S. (38) immer mehr bizarre Details bekannt. 

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Nach dem Mord an zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz hat die Polizei den zuvor zur Fahndung ausgeschriebenen 38 Jahre alten Andreas S. aus dem Saarland festgenommen.
Nach dem Mord an zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz hat die Polizei den zuvor zur Fahndung ausgeschriebenen 38 Jahre alten Andreas S. aus dem Saarland festgenommen.
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Noch immer steht Deutschland wegen des brutalen Mordes an einer Polizistin (24) und ihrem Kollegen (29) bei einer Routinekontrolle unter Schock. Der mutmaßliche Wilderer Andreas S. (38) und sein Bekannter Florian V. hatten die Beamten am Montag erschossen, als diese das Auto von S. kontrollieren wollten. Die Gesetzeshüter wurden aus nächster Nähe mit Kopfschüssen getötet – der 29-jährige Oberkommissar wurde von vier Schüssen aus einem einschüssigen Jagdgewehr getroffen, das dafür dreimal nachgeladen werden musste.

Als Motiv vermutet die Polizei, dass die beiden schossen, weil sie der Wilderei überführt worden waren – im Auto lagen mehrere Kadaver erjagter Tiere. Diese Hypothese hat nun neue Nahrung erhalten: Wie der "Spiegel" berichtet, soll Andreas S. seit Jahren einen schwungvollen Handel mit Fleisch aus der Wilderei betrieben haben. Bei einer Durchsuchung von Lagerräumen in Sulzbach, wo S. früher auch eine Bäckerei betrieb, fanden die Behörden mehrere Tonnen tiefgefrorenes und verkaufsbereites Fleisch. Zudem stießen die Ermittler auch auf eine Kundenkartei. Laut den Unterlagen soll S. zwischen September und Jänner rund 40.000 Euro Umsatz gemacht haben.

Einen Jagdschein oder die Erlaubnis zum Waffenbesitz hatte Andreas S. laut dem Bericht allerdings schon länger nicht mehr. Dennoch wurde bei ihm ein stattliches Waffenarsenal gefunden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken auch ein Verfahren wegen gewerbsmäßiger Wilderei eingeleitet.

Ermittlungen wegen Insolvenz von Andreas S.’ Bäckerei

Andreas S. scheint mit Geld kein gutes Händchen gehabt zu haben. Wie der "Spiegel" weiter berichtet, sind bei der saarländischen Polizei nebst einer Akte über Wilderei "mehrere Dutzend" Einträge zu ihm zu finden, die die Insolvenz der früher von ihm geführten Bäckerei betreffen. Dabei soll es um versuchten Versicherungsbetrug gehen, etwa durch einen möglicherweise vorsätzlich gelegten Brand. 2021 wurde gegen S. Anklage wegen Insolvenzverschleppung sowie der Veruntreuung von Löhnen in Höhe von rund 100.000 Euro erhoben.

Der Mittäter Florian V. soll mittlerweile gestanden haben, in der Tatnacht mit S. der Jagd nachgegangen zu sein. Er wurde dabei im Stundenlohn bezahlt. V. bestreitet aber, dabei selbst auf Tiere geschossen zu haben, er habe S. nur beim Abtransport des Wildes geholfen. Auch am Mord an den beiden Polizeiangehörigen sei er nicht beteiligt.

Vorgehen gegen Hasskommentare

Der Mord an den Polizeibeamten wurde in den sozialen Medien nicht nur mit Mitgefühl, sondern auch mit Häme und zustimmenden Kommentaren zu der Tat aufgenommen: Viele feiern den Tod der jungen Polizeikräfte und begrüßen es etwa auf Telegram, dass "zwei Spaziergang-Wächter" oder "Staatssklaven" weniger unterwegs seien.

"Der Doppelmord an den beiden Polizisten in Kusel ist wegen seiner Brutalität und Skrupellosigkeit kaum zu fassen", sagt dazu Bundesinnenministerin Nancy Faeser. "Leider sehen wir im Netz nach der Tat zum Teil sehr widerwärtige und pietätlose Hasskommentare." Sie hat nun das Bundeskriminalamt BKA beauftragt, schnell und entschieden gegen Hasskommentare im Netz nach dem Polizistenmord in Kusel vorzugehen.

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