Tv
Andreas Lust über Ibiza-Serie: "Strache wird weinen"
Sky hat die "Ibiza-Affäre" als Serie verfilmt. "Heute" traf "Strache"-Darsteller Andreas Lust und Regisseur Christopher Schier in Wien.
A b'soffene G‘schicht mit Folgen: Vizekanzler Heinz-Christian Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus gehen im legendären Ibiza-Video einer vermeintlichen Oligarchin auf den Leim. Am Ende verlieren die beiden nicht nur ihr Amt, die ganze Regierung bricht zusammen. Bis heute hat die österreichische Politik an dem Skandal zu knabbern.
Serie ist "dramatisch perfekt"
Sky zeigt ab heute, 21. Oktober, "Die Ibiza-Affäre" als vierteilige Mini-Serie. "Tatort"-Regisseur Christopher Schier verriet im "Heute"-Talk, was die Zuschauer erwartet: "Mein Ansatz war: Wie kam es zu dem Ibiza-Video? Wie hat man sich darauf vorbereitet? Wie hat man das Video gemacht und was ist eigentlich danach passiert? Das ist dramatisch perfekt." Obwohl jeder das Ende kennt, ist sich der Filmemacher sicher, dass die Serie ein Erfolg wird: "Bei der Titanic hat jeder gewusst, dass das Schiff untergeht. Trotzdem schaut man sich das an."
Lust über seine Rolle als Strache: "Ich war überrascht"
Der Cast ist hochkarätig: Nicholas Ofczarek schlüpft in die Rolle des Ermittlers Julian H., den Anwalt gibt David A. Hamade, Julian Looman spielt Johann Gudenus und Andreas Lust verkörpert H.C. Strache. Die Rolle des Ex-Vizekanzlers war am schwierigsten zu besetzen. Lust selbst war über das Rollenangebot "sehr überrascht und amüsiert". "Die optische Ähnlichkeit ist mir bis dahin verborgen geblieben", gesteht der "Schnell ermittelt"-Star gegenüber "Heute". Gleichzeitig sagt er aber: "Wir haben beide die Körperlichkeit von Heinz Conrads und eine gewisse Ähnlichkeit mit Charlie Sheen." Er findet das "gut". Lust bereitete sich auf seine Rolle vor, indem er sich Bildmaterial von Strache anschaute und "Selbstgespräche beim Spazierengehen" führte.
So lief der Dreh ab
Zwei Wochen wurde während des Lockdowns in der Original-Villa auf Ibiza gedreht. Am Set war man um größtmögliche Authentizität und Detailgenauigkeit bemüht. "Wir haben die öffentlich einsehbaren Teile vom Video minutiös nachgestellt, jede einzelne Bewegung", erzählt Lust. Einfach war's nicht immer: "Bei einer reallebenden Person hat man den Druck, dass man dem entsprechen muss. Die andere Herausforderung war, der Wahrheit zu entsprechen und nicht übers Ziel hinauszuschießen, sich aber gleichzeitig nicht selbst zu zensurieren. Es war eine Gratwanderung".
"Strache wird weinen"
Was wohl die Politiker zu der Serie sagen werden? Heinz-Christian Strache werde sich den Vierteiler bestimmt nicht entgehen lassen, glaubt Andreas Lust. "Er wird weinen. Er wird an eine große Enttäuschung erinnert werden. Vielleicht wird er lachen, ich weiß es nicht", witzelt der Schauspieler.