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An der Polen-Belarus-Grenze wird nun auch geschossen
Berichte über Gewalt an flüchtenden Menschen machen die Runde. Unklar ist, ob nur Sicherheitskräfte einer der beiden Staaten verantwortlich sind.
Belarussische Sicherheitskräfte haben polnischen Behördenangaben zufolge im Grenzgebiet Schüsse abgegeben, um Migrantinnen und Migranten einzuschüchtern. Sie jagten den Migrantinnen und Migranten Angst ein, indem sie Schüsse in ihrer Anwesenheit abfeuerten, schrieb das polnische Verteidigungsministerium am Mittwoch bei Twitter und veröffentlichte dazu ein kurzes Video.
Auf dem knapp sechs Sekunden langen Clip sind ein Schuss und Schreie von Menschen zu hören. Das polnische Ministerium twitterte außerdem, dass es von belarussischer Seite Gewalt gegen Migrantinnen und Migranten gebe.
Die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze ist angespannt. Zwei größere Gruppen von Migrantinnen und Migranten durchbrachen, polnischen Medienberichten vom Dienstagabend zufolge, die Grenze von Belarus nach Polen. Zahlreiche weitere Menschen kampieren den Angaben nach auf belarussicher Seite im Grenzgebiet. Das EU-Mitglied Polen hat Tausende Soldaten an der Grenze stationiert, die einen Durchbruch an den Anlagen mit Stacheldraht verhindern sollen.
Belarus soll Flüchtende absichtlich an Grenze gebracht haben
Die Regierung in Warschau und die EU werfen dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen. Im Netz kursieren neben dem Post des offiziellen polnischen Accounts noch weitere Videos in denen Schüsse zu sehen und zu hören sind. Allerdings wird darin nicht klar, wer diese abgibt.