Babler-Abrechnung mit Kickl

"An dem Tag wäre die FPÖ nicht mehr die FPÖ"

Am Freitag traf SP-Chef Babler den blauen Wahlsieger Herbert Kickl zum Geheim-Talk über Österreichs Zukunft. Das Gespräch dauerte aber nur 30 Minuten.

Roman Palman
"An dem Tag wäre die FPÖ nicht mehr die FPÖ"
SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler (SPÖ) bei einem Pressestatement nach seinem Gespräch mit FPÖ-Chef Herbert Kickl am 18. Oktober 2024 in Wien.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Am Freitag fand die Gesprächsreihe der Chefs der drei größten Parlamentsparteien ihren Abschluss. An einem geheimen Ort setzte sich Andreas Babler schließlich als letzter mit dem blauen Wahlsieger zusammen, um über mögliche Koalitionen und Österreichs politischen Weg in die Zukunft zu diskutieren.

Babler rechnete nach dem nur 30 Minuten dauernden Gespräch öffentlich mit Kickl ab. Die Positionen bleiben unverändert: Die SPÖ und die FPÖ haben so viel gemeinsam wie Feuer und Wasser. Eine rot-blaue Koalition wird es nicht geben.

"Säen Hass und spalten die Gesellschaft"

"Für mich steht fest – und ich sage es als aufrechter Demokrat in aller Klarheit: Mit der gesamten FPÖ ist kein demokratischer Staat zu machen, unabhängig vom aktuellen oder künftigen Obmann", so Babler.

Trotz aller Differenzen gab es am Wahlsonntag einen kollegialen Handshake zwischen SPÖ-Chef Andreas Babler und Herbert Kickl (FPÖ).
Trotz aller Differenzen gab es am Wahlsonntag einen kollegialen Handshake zwischen SPÖ-Chef Andreas Babler und Herbert Kickl (FPÖ).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Als dezidierte Ausschlusskriterien nannte er unter anderem die engen Kontakte zu rechtsextremen Gruppierungen und Autokraten wie Viktor Orbán: "Kickl und die FPÖ hetzen, sie säen Hass und spalten die Gesellschaft. Wer so agiert, darf in Österreich keine Regierungsverantwortung übertragen bekommen."

Entscheidend sei jetzt, so der Traiskirchner Bürgermeister weiter, dass sich eine parlamentarische Mehrheit finde, die "Österreich Stabilität und den Menschen Zuversicht" geben könne. Er sieht sich selbst in Regierungsverantwortung: "Ich will für Österreich und die Menschen, die hier leben, etwas weiterbringen". Dafür brauche es ein "breites Bündnis" und  "Zusammenarbeit statt Spaltung".

Das sei mit der FPÖ nicht möglich. Die Werte und Inhalte der Blauen seien, mit und ohne Kickl, nicht mit der Sozialdemokratie kompatibel. "An dem Tag, an dem eine Koalition der SPÖ mit der FPÖ vorstellbar wäre, wäre die FPÖ nicht mehr die FPÖ", polterte Babler.

Er wolle Sozial- und Wirtschaftspolitik zum Vorteil der arbeitenden Bevölkerung machen. Die von den Freiheitlichen vorgelegte neoliberale Wirtschaftspolitik würde aber nur Großkonzerne bedienen. Dieser erteilte der SPÖ-Chef eine klare Absage: "Das wird es mit uns nicht geben".

Wie es jetzt weitergeht

Zum Beginn der neuen Woche ist wieder Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Zug. Er ruft am Montag noch einmal die Parteichefs zum Rapport über die geführten Gespräche in die Hofburg. Mehr dazu:

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    Auf den Punkt gebracht

    • SPÖ-Chef Andreas Babler traf sich am Freitag mit FPÖ-Wahlsieger Herbert Kickl zu einem kurzen Gespräch über mögliche Koalitionen
    • Babler machte danach öffentlich klar, dass eine Zusammenarbeit mit der FPÖ aufgrund ihrer rechtsextremen Kontakte und spaltenden Politik ausgeschlossen sei
    • Er betonte die Notwendigkeit eines breiten Bündnisses für Österreichs Stabilität und Zuversicht
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