Wirtschaft
AMS-Chef will jetzt Kurzarbeit einschränken
Weil es derart viele offenen Stellen gäbe, fordert AMS-Chef Johannes Kopf nun, man möge doch die Kurzarbeit endlich einschränken.
Die Zahl der arbeitssuchenden Menschen sinkt weiter. 318.996 Personen in Österreich befinden sich aktuell auf Jobsuche, davon waren 245.856 Menschen arbeitslos und 73.140 in Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Zur Kurzarbeit vorangemeldet waren 51.882 Personen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag bekannt gab.
Rekord an offenen Stellen
Gleichzeitig gibt es aber auch eine Rekordzahl an offenen Stellen. Während der Corona-Krise fielen viele Jobs weg, zahlreiche Arbeitnehmer der zwischenzeitlich geschlossenen Branchen ließen sich umschulen. Nun läuft die Wirtschaft wieder an, der Sommer steht vor der Tür und Personal ist Mangelware.
"Bin dafür, bei der Arbeitsmarktlage die Kurzarbeit einzuschränken", schreibt AMS-Vorstand Johannes Kopf deswegen jetzt auf Twitter. Als Begründung nennt er einige Zahlen. Demnach haben 38 Prozent der Betriebe nur einen einzigen Mitarbeiter in Kurzarbeit, 68 Prozent maximal drei.
Großteil Gastronomie
Von jenen 4.700 Betrieben, die Anfang Mai die Kurzarbeit in Anspruch nahmen, kommen 921 aus der Gastronomie. Also just jener Branche, die am lautesten nach Kellnern, Köchen, Abwäschern und Aushilfen sucht. "Wir haben 135.000 offene Stellen!"
Zwar gesteht er ein, dass die Kurzarbeit notwendig und erfolgreich, aber auch teuer war. "Wie jedes gute Medikament hat sie aber auch Nebenwirkungen", insbesondere bei längerer Dauer. Dabei verhindere sie notwendige Strukturanpassungen, horte Arbeitskräfte, die wo anders gebraucht werden und mache abhängig. Zudem berge sie Missbrauchgefahr.