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AMS-Bezieher entsetzt über Verbot von Nebenverdienst
AMS-Chef Johannes Kopf möchte, dass der monatliche Zuverdienst gestrichen werden soll. Arbeitslosengeldbezieher Jan (55) bangt um seine Existenz.
Die heimische Arbeitsmarktpolitik soll noch im heurigen Herbst reformiert und neu aufgestellt werden. Ein Punkt betrifft die Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose. Die können derzeit nämlich bis zu 457 Euro im Monat durch Nebenjobs verdienen. In einem Interview mit den OÖN deutete nun AMS-Vorstand Johannes Kopf ein Ende dieser Regel an. Vor dem AMS Redergasse offenbarte ein ehemaliger Bauarbeiter "Heute" sein tragisches Schicksal.
Seit einem schweren Unfall, der seinen Kopf derart stark verletzte, so dass er sich täglich nur noch wenige Stunden konzentrieren kann, lebt der 55-jährige Jan vom Arbeitslosengeld sowie geringfügiger Beschäftigung. Eine Invaliditätspension habe er beantragt, allerdings noch nicht bewilligt bekommen.
Falls ihm jetzt wie geplant der monatliche Zuverdienst in Höhe von 400 Euro gestrichen wird, droht ihm ein finanzieller Super-Gau: "Es geht ums Leben, die Miete, Telefonrechnung. Wenn ich nicht dazuverdienen kann, schaut's sehr schlecht für mich aus."
Im unteren Video erzählt Bauarbeiter Jan, was ihm bei Streichung des Zuverdienstes droht.
AMS-Chef traf harte Entscheidung
Im OÖN-Interview sagte AMS-Chef Johannes Kopf: "Ich habe viel darüber nachgedacht, weil es ja auch Argumente dafür gibt. Die Leute haben zumindest einen Fuß in der Arbeitswelt und verlernen nicht die Arbeitstugenden. Inzwischen bin ich so weit: Es gehört – wenn nicht verboten – so doch massiv eingeschränkt."
Gegenüber "Heute" machte eine AMS-Sprecherin unmissverständlich klar: "Die Verantwortung, wie die Änderung letztendlich umgesetzt wird, liegt beim Arbeitsministerium. Es wird sicherlich dafür gesorgt, dass bestimmte Fälle, die auf den Zuverdienst angewiesen waren, nicht durch das Netz fallen."