"Jeder Schuss" gefährlich
Amokläufer flüchtig – jetzt gibt es dringende Warnung
Nach dem Doppelmord in Oberösterreich hält das Land den Atem an. Der Mann ist noch auf der Flucht. Nun warnt der Landesjagdverband alle Mitglieder.
Noch immer steht das ganze Land unter Schock: Der flüchtige Amokläufer aus dem Mühlviertel wird noch immer mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften gesucht. Am Montag soll er zwei Menschen – darunter Franz Hofer, der Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau – erschossen haben.
Noch am selben Tag wurde ein Foto des Tatverdächtigen und dessen Name von der Polizei veröffentlicht. Trotz einer Großfahndung mit der Sondereinheit Cobra fehlt von dem 56-jährigen Roland D. weiterhin jede Spur.
Für die verängstigten Menschen im Mühlviertel gibt es bis jetzt also noch kein Aufatmen. Der Verdächtige war für seine kurze Zündschnur bekannt, schon seit Jahren soll es Streit um die Jagd gegeben haben.
Polizeisprecherin Ulrike Handlbauer erklärt das Vorgehen der Polizei:
Streit unter Jägern
Eine Anzeige wegen "minimalen Jagdvergehens" gegen den Tatverdächtigen soll das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Dem Flüchtigen drohte der Entzug der Jagdkarte.
"Ich bin persönlich tief schockiert", sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner im "Heute"-Gespräch. "Ich habe ihn gut gekannt." Es könne sein, dass die Tat im "Zusammenhang mit einem Streit" steht.
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Landesjagdverband warnt Mitglieder
Nun gibt es auch seitens der Jägerschaft eine dringende Warnung. In einem Rundschreiben, das "Heute" vorliegt, bittet der Landesjagdverband seine Mitglieder um Vorsicht:
"Wir bitten alle Jägerinnen und Jäger, aus Rücksicht auf die polizeiliche Großfahndung so lange auf den Ansitz und die Jagd zu verzichten, bis der Täter gefunden wurde. Jeder Schuss löst einen ungewollten Polizeigroßeinsatz aus!"
Für Dienstagvormittag kündigte die Landespolizeidirektion Oberösterreich eine Pressekonferenz zu den aktuellen Geschehnissen an.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der flüchtige Amokläufer aus dem Mühlviertel, der am Montag zwei Menschen, darunter den Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, erschossen haben soll, wird weiterhin mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften gesucht
- Die Polizei und der Landesjagdverband warnen die Bevölkerung und Jägerschaft zur Vorsicht, da jeder Schuss einen ungewollten Polizeieinsatz auslösen könnte