Oberösterreich
Amokläufer drohte, Haus der Familie in Linz zu sprengen
Neue Details zum schockierenden Amoklauf in Linz Anfang des Jahres. Wie neue Dokumente zeigen, drohte der Mann, das Haus der Familie zu sprengen.
Der Fall sorgte Anfang des Jahres in Oberösterreich und bundesweit für Entsetzen. Ein 41-Jähriger aus dem Irak attackierte in einer Wohnung in Kleinmünchen zunächst seine Ehefrau, er soll versucht haben, sie zu ermorden. Dann flüchtete er und verletzte dabei zwei Beamte schwer. Erst bei der Meixnerkreuzung konnte er dann bei einer Straßensperre gestoppt werden, es fielen sogar Schüsse.
Nun ist das psychiatrische Gutachten der renommierten Expertin Adelheid Kastner da. Demnach leidet der Mann an Schizophrenie, er war zum Tatzeitpunkt demnach nicht zurechnungsfähig und wird als gefährlich eingestuft, so die Staatsanwaltschaft.
Die Bezirksrundschau zitiert zudem aus einem Gerichtsdokument aus dem Februar 2019. Demnach ist der Mann 2011 illegal nach Österreich eingereist. Wegen psychischer Probleme erhielt der Mann, der angibt im Irak selbst Polizist gewesen zu sein, subsidiären Schutz. Zwischen 2013 und 2015 war der Mann mehrfach in psychiatrischer Behandlung. Laut der Aufzeichnungen wurde ihm schon damals "schädlicher Gebrauch von Alkohol" attestiert. Auch bei der Tat war der Mann ja betrunken, es wurden 1,2 Promille festgestellt.
2016 wurde der Mann wegen gefährlicher Drohung und Körperverletzung zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt. Er soll seine damalige Lebensgefährtin mit dem Tod bedroht haben. Im Herbst desselben Jahres wurde er erneut verurteilt. Damals soll er gedroht haben, das Haus seiner Familie zu sprengen, aller zu erschießen und alles niederzubrennen. Drei Jahre später bekam er sechs Monate wegen Online-Stalkings.
Hochzeit verhinderte Abschiebung
Wegen all der Verurteilungen wurde dem Mann der subsidiäre Schutz aberkannt. 2019 wurde die Abschiebung bestätigt und ein Einreiseverbot auf fünf Jahre erlassen. Aber: Zwischenzeitlich hat der Mann eine Rumänin (das spätere Opfer) geheiratet. Darum erhielt er 2020 als Angehöriger einer EWR-Bürgerin ein Aufenthaltsrecht.
Der Prozess gegen den Mann aufgrund der Attacken vom Jänner soll noch heuer in Linz stattfinden. Eine Abschiebung ist trotz der schweren Vorwürfe fast nicht möglich.