"Risiko in Kauf genommen"

Amokfahrt mit 5 Verletzten – nun ermittelt Staatsanwalt

Mit rund 250 km/h raste ein 20-Jähriger der Polizei davon. Fünf Personen wurden teils schwer verletzt, jetzt wird wegen versuchtem Mord ermittelt.
Oberösterreich Heute
13.02.2025, 18:11

Eine irre Verfolgungsjagd, waghalsige Manöver, dann ein Crash mit fünf Verletzten: Ein 20-Jähriger sorgte in der Nacht auf den 31. Jänner für ein Riesen-Chaos. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: mehrfacher versuchter Mord.

Eigentlich wollten die Beamten den jungen Lenker in Wels nur anhalten, weil er eine Sperrlinie überfahren hatte. Doch der in Linz lebende Ungar stieg aufs Gas.

Mit 250 km/h durch Zentralraum

Im dichten Nebel raste er mit bis zu 250 km/h durch den oberösterreichischen Zentralraum, erst auf der Innkreisautobahn (A8) Richtung Passau (Deutschland). Nach mehreren laut Polizei "sehr gefährlichen Überholvorgängen" führte ihn die Flucht zurück Richtung Linz.

Dabei bretterte er über mehrere rote Ampeln, kollidierte in Marchtrenk (Bez. Wels-Land) seitlich mit einem anderen Pkw. Er soll durch seine waghalsigen Manöver rund 20 andere Verkehrsteilnehmer gefährdet haben.

Mehrfacher Mordversuch

Kurz vor der Trauner Kreuzung (Bez. Linz-Land) endete die Raserei abrupt: Der junge Lenker krachte mit über 160 km/h in mehrere stehende Fahrzeuge. Diese wurden durch die Wucht regelrecht weggeschleudert. Fünf Personen, darunter zwei Polizisten, wurden teils schwer verletzt.

Jetzt gibt es für den 20-Jährigen, der sich aktuell in Untersuchungshaft befindet, extreme Konsequenzen: Die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt wegen mehrfachen Mordversuches.

"Hat Risiko in Kauf genommen"

Allein ein Video der nachfahrenden Polizei belastet den Lenker schwer: Das zeige die "äußerst waghalsigen Überholmanöver", erklärt Sprecher Christoph Weber "Heute". Im Zuge der Befragungen gab der Lenker auch zu, sich der Gefahr bewusst gewesen zu sein.

Er habe Angst gehabt, "dass tödliche Unfälle passieren", so der Staatsanwalt. "Trotzdem hat er das Risiko in Kauf genommen." Der Ungar, für den die Unschuldsvermutung gilt, habe befürchtet, dass er seinen Führerschein länger nicht mehr zurückbekommt. Der war ihm nämlich schon zu einem früheren Zeitpunkt abgenommen worden.

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