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Amazon Echo Pop im Test – Speaker als Alltags-Helfer

Amazon erweitert seine Einstiegsklasse der günstigen Smart-Speaker. Dem Echo Pop sind musikalische Grenzen gesetzt, er ist aber ein besserer Zuhörer.

Rene Findenig
Amazon Echo Pop im Test – ein kleiner Speaker mit Klang-Schwächen, aber ein großer und günstiger Alltags-Helfer.
Amazon Echo Pop im Test – ein kleiner Speaker mit Klang-Schwächen, aber ein großer und günstiger Alltags-Helfer.
Rene Findenig

Bisher war der Amazon Echo Dot (mittlerweile in der 5. Modell-Generation ab 65,53 Euro) das günstigste Modell der smarten Lautsprecher von Amazon, nun wird es mit dem neuen Echo Pop sogar noch billiger. Den neuen Smart Speaker gibt es bereits um 55,45 Euro in den Farben Anthrazit, Blaugrün, Lavendel oder Weiß. Die Abstriche im Vergleich zum Echo Dot sind dabei recht überschaubar – der Echo Pop bietet aber auch Verbesserungen gegenüber dem anderen Modell. "Heute" hat sich den kleinen, aber feinen Amazon Echo Pop genauer angesehen – und angehört.

Wie auch der Echo Dot füllt der Klang des Echo Pop keine großen Räume aus und empfiehlt sich eher dort, wo es nicht so auf hochkarätigen Sound ankommt – im Badezimmer, im Schlafzimmer oder in kleineren Räumen, in denen man sich nebenher beschallen lassen will. Wem es um mehr Bass und Power geht, sollte da eher zu einem der größeren und teureren Modelle greifen – bei den Alexa-Diensten und -Skills wiederum gibt es die gewohnt umfassende Funktionalität aller Speaker. Interessant ist, dass Amazon beim Pop eine ganz andere Design-Sprache als bei den übrigen Speakern verwendet.

Neu mit Sleeves und Benachrichtungsleuchte

Erscheint die neueste Generation der Echo-Lautsprecher als dreiviertel-runde Sphäre mit einer Kunststoff-Oberfläche, die einen Stoffbezug nachahmt, sieht der Echo Pop vielmehr wie ein kleiner Scheinwerfer aus. Die Hinterseite des Kunststoff-Modells ist abgerundet, die Vorderseite dagegen eine flache, schräge Platte mit einer Benachrichtigungsleuchte am oberen Rand. Diese zeigt die aktuell eingestellte Lautstärke oder den Status des Mikrofons an, leuchtet aber auch bei Benachrichtigungen wie eingehenden Anfragen oder Amazon-Lieferungen auf.

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    Bisher war der Amazon Echo Dot (mittlerweile in der 5. Modell-Generation ab 65,53 Euro) das günstigte Modell der smarten Lautsprecher von Amazon, nun wird es mit ...
    Bisher war der Amazon Echo Dot (mittlerweile in der 5. Modell-Generation ab 65,53 Euro) das günstigte Modell der smarten Lautsprecher von Amazon, nun wird es mit ...
    Rene Findenig

    Um 23,18 Euro sind nun zudem sogenannte "Sleeves", also Silikonhüllen für den Lautsprecher, in verschiedenen knalligen Farben wie Orange, Lila oder eine fluoriszierenden Hellblau zu haben. Der Echo Pop ist zudem zum Aufstellen gedacht – Amazon bietet aber eine separat zu erwerbende Wandhalterung an, wenn man ihn lieber an einer Mauer montieren will. In Sachen Tasten-Bedienung beschränkt sich der Echo Pop auf das Notwendigste: An der Oberseite finden sich zwei Tasten zur Lautstärke-Einstellung und eine weitere, um das Mikrofon stummzuschalten.

    Nur ein Anschluss und das Notwendigste an Tasten

    Amazon betont zudem die Nachhaltigkeits-Aspekte des Speakers: Verwendete Textilien würden zu 100 Prozent aus wiederverwertetem Polyestergarn, verwendetes Aluminium zu 80 Prozent aus recyceltem Aluminium und die Verpackung zu 99 Prozent aus Holzfaserwerkstoffen aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern oder recycelten Quellen bestehen. Mit Amazon Second Chance hat das Unternehmen zudem ein eigenes Eintausch- und Recycle-Programm geschaffen, zudem einen Energiesparmodus im Gerät verbaut und verweist auf Investitionen in neue Wind- und Solarparks für sauberen Strom.

    Der 9,1 Zentimeter hohe und 9,9 Zentimeter breite sowie 196 Gramm leichte Amazon Echo Pop besitzt ganz unten an der Rückseite nur einen einzigen, proprietären Anschluss für das Netzteil – dieses liefert Amazon natürlich gleich in der Packung mit, schön wäre aber ein USB-C-Port für mehr Flexibilität und die Möglichkeit gewesen, Kopfhörer, Stereoanlagen, Plattenspieler und Co. mit dem Speaker per eigenem Anschluss und Kabelverbindung koppeln zu können. Es muss aber auch gesagt werden, dass zumindest kabellos mit WLAN, Bluetooth Low Energy Mesh und Matter einiges geboten wird.

    Kleine Abstriche im Vergleich zum Echo Dot

    Der Echo Pop besitzt außer seinem Leuchtstreifen keinerlei Anzeige-Möglichkeiten am Gehäuse. Schade, der Echo Dot hat dagegen eine eigene Version mit Uhrzeitanzeige, die auch Wecker, Wetter und Songtitel anzeigen kann. Und auch der integrierte Raumtemperatur-Sensor und der Beschleunigungssensor, durch den man den Dot etwa zum Abschalten des Weckers nur antippen muss, fehlt dem Pop. Eine Verbesserung zeigt sich allerdings beim Mikrofon – dieses erkennt Stimmen und Befehle noch besser, selbst wenn man nur im Flüsterton mit dem kleinen Lautsprecher spricht.

    Und auch umgekehrt überzeugt die klare und saubere Sprachausgabe bei Podcasts und Hörbüchern selbst in höheren Lautstärken sehr. Gleiches kann leider nicht von der Musikwiedergabe behauptet werden. Zwar besitzt der Echo Pop einen minimal größeren Treiber als der Echo Dot, hört sich aber beim Blindtest sogar etwas schmalbrüstiger an. Das bedeutet: In der Nähe des Lautsprechers gibt es gute Mitten und Höhen, aber kaum eine Spur von Bässen und mit mehr Abstand zum Speaker geht dem Sound auch schnell die Luft aus. Damit eignet sich der Pop immer noch gut für dezente Hintergrundmusik.

    Amazon Echo Pop im Test – Speaker als Alltags-Helfer

    Wie auch die anderen Echo-Modelle hat der Pop Zugang zu allen Alexa- und Amazon-Diensten. Man kann also so gut wie alles sagen, fragen und befehlen – vom Wecker über das Wetter bis hin zu bestimmten Musikstücken oder Rezepten und Erklärungen. Zur Verarbeitung werkelt im Inneren der neue Amazon AZ2 Neural Edge-Prozessor, der etwa auch beim Echo Dot 5 zum Einsatz kommt. Das lässt auch Raum für Spekulationen offen, denn damit wären etwa auch KI-Lösungen möglich, die es bis jetzt noch nicht gibt. Smart Homes kann der Pop aber bereits jetzt super steuern, wenn auch ohne Smart-Hub.

    Bleibt die Frage, wofür sich der Amazon Echo Pop wirklich eignet, denn er konkurriert direkt mit dem nur minimal teureren und in den meisten Fällen etwas besser ausgestattetem Echo Dot. Wer aber besonders günstig in die Welt der smarten Lautsprecher einsteigen will und dabei auf große klanglichen Qualitäten und Anschlüsse für externe Geräte verzichten kann, ist mit dem Echo Pop gut bedient. Besonders die Spracherkennung hat sich im Vergleich zum Dot noch etwas weiter verbessert und gleichzeitig bringen das Gerät und seine bunten Sleeves mehr Farbe in die eigenen vier Wände.

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