Niederösterreich
Alufix schließt in Wr. Neudorf: 112 Menschen arbeitslos
Die Firma Alufix schließt ihren Standort in Wiener Neudorf. Das wurde den 112 Beschäftigten am Donnerstag bei einer Betriebsversammlung mitgeteilt.
Wegen Produktionsschwierigkeiten und schwankenden Rohstoffpreisen war die niederösterreichische Alufix-Folienverarbeitungsgesellschaft schon im Jahr 2019 zahlungsunfähig und musste Insolvenz anmelden. Seither dürfte es nicht gelungen sein, die Dinge nachhaltig zum Positiven zu wenden. Denn der Standort des bekannten Haushaltsfolienproduzenten in Wiener Neudorf (Niederösterreich) soll geschlossen werden. Das wurde am Donnerstag den 112 Beschäftigten bei einer Betriebsversammlung mitgeteilt.
Familien sind auf Einkommen angewiesen
Die Produktionsgewerkschaft kritisiert diese Pläne scharf und fordert die Eigentümer auf, statt zu schließen, Investoren zu finden. „Die österreichische Traditionsmarke Alufix muss erhalten bleiben! Die Suche nach Investoren muss jetzt oberste Priorität haben“, fordert Betriebsratsvorsitzende Nina Gottlieber. Auch der Landessekretär der Produktionsgewerkschaft, Patrick Slacik, fordert die Verantwortung der Unternehmensleitung für die mehr als 100 Arbeitsplätze ein. „Die ArbeitnehmerInnen haben täglich mit großem Einsatz für das Unternehmen gearbeitet und dürfen nun nicht einfach auf die Straße gesetzt werden! Es wären ganze Familien betroffen, die unter den aktuellen Preissteigerungen besonders leiden und auf diese Einkommen angewiesen sind“, sagt Slacik.
Gottlieber und Slacik verweisen auch auf die Investitionen in den letzten Jahren. So wurde eine neue Werkshalle gebaut und in neue Produktionsanlagen investiert. „Alle Alternativen zur Schließung müssen ausgelotet werden. Trotz allem muss jetzt vorsorglich mit Sozialplanverhandlungen begonnen werden, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein“, betonen Gottlieber und Slacik.
Unterstützung vom Land
Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger und Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger zeigten sich in einer ersten Reaktion solidarisch mit den betroffenen Arbeitskräften am Standort. „Das ist eine sehr schlechte Nachricht für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Leider gab es in den Vorjahren schon mehrere Anzeichen, dass die wirtschaftliche Lage dieser Firma sehr herausfordernd ist. Die Firma legte aber immer großen Wert auf gut ausgebildete Fachkräfte. Hinzu kommt, dass es sich beim Standort Wiener Neudorf um einen der dynamischsten Wirtschaftsräume Mitteleuropas handelt", so die beiden.
Daher sei man aber vorsichtig optimistisch, dass viele der betroffenen Arbeitskräfte, aufgrund der zahlreichen offenen Stellen in der Region, rasch wieder einen neuen Job finden werden. "Trotzdem ist es wichtig, jetzt rasch den Betroffenen zu helfen. Daher haben wir bereits mit der Geschäftsführung Kontakt aufgenommen und an sie appelliert gemeinsam mit dem Betriebsrat zeitnah einen fairen Sozialplan abzuschließen. Auch das AMS NÖ ist bereits informiert“, erklären die Landesräte.