Wirtschaft

Alles anders – so dramatisch steht es um Ski-Saison

Nach zwei Jahren Pandemie war die Freude auf die Wintersaison groß. Doch wegen Teuerungen&Co. warnen Tourismusforscher vor einer "schwierigen Saison".

Nicolas Kubrak
Die Teuerungen könnten vielen Ski-Urlaubern heuer einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Teuerungen könnten vielen Ski-Urlaubern heuer einen Strich durch die Rechnung machen.
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Die Wintersaison steht vor der Tür, für Ski-Liebhaber ist es das Highlight des Jahres. Vor allem nach zwei Pandemiejahren, in denen alles in abgespeckter Form stattgefunden hatte. Doch seit einigen Monaten geht die österreichische Inflationskurve steil nach oben, Ende Oktober lag sie bei 11 Prozent. Die Teuerungen werden auch den Wintertourismus nicht schonen, wie Tourismusforscher Andreas Reiter betont.

"Programm wird sich ändern"

Es stehe zweifellos eine schwierige Saison bevor: "Ich teile nicht den Optimismus mancher in Politik und Tourismus, die jüngst meinten, die Erhöhungen stecken die Leute weg", sagt Reiter im Interview mit der "Kleinen Zeitung". Für eine kleine Premiumgruppe würden die Teuerungen kein Thema spielen, der Großteil von uns "wird mit bis zu 20 Prozent höheren Hotelpreisen und Skitickets um fast 70 Euro zunehmend Probleme bekommen. Da wird es dramatische Verschiebungen geben", warnt der Tourismusforscher.

Reiter vermutet zwar keine Storno-Welle der Winterurlaube, dennoch geht er davon aus, dass sich das Programm ändern werde: "Statt sieben nur fünf Tage Urlaub – und davon vielleicht nicht jeder am Skilift, sondern auch einmal eine Winterwanderung; statt Wellness-Tempel ein Dreisterne-Haus etc.", prognostiziert er im Gespräch mit der Tageszeitung.

"Damoklesschwert drückt Laune"

Während zu Pandemiezeiten die Zeit und das Geld für Winterurlaub reichlich vorhanden war, stand die gesundheitliche Notlage im Land im Weg. Heuer habe sich die Lage gewendet, bemerkt Reiter. Es gebe Gelegenheiten für Winterurlaub, doch die finanzielle Situation von vielen Familien sei unsicher. "Das Damoklesschwert möglicher Preissprünge in vielen Lebensbereichen drückt auf die Laune", so der Forscher.

Doch auch Hotels würden vor multiplen Problemen stehen, wie etwa hohe Energiekosten oder fehlendes Personal. "Es läuft nicht nur auf Nachfrageseiten, sondern auch beim Angebot auf eine Reduktion hinaus", schildert Reiter. So gebe es zusätzliche Ruhetage in Gasthäusern, reduzierte Karten, einen Frühstücksraum für zwei Hotels oder Self-Check-ins.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com