Coronavirus
Alle Regeln – wie Lokale, Sport und Kultur aufsperren
Die lange ersehnte Nachricht ist da: Österreich sperrt wieder auf. Am 19. Mai gibt es in allen Branchen Öffnungsschritte. "Heute" hat die Details.
Auf diese Nachricht warten wir seit Monaten: Die Lockdown-Zeit in Österreich endet – unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. In einer Pressekonferenz im Weltmuseum am Wiener Heldenplatz verkündeten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Freitag die Lockerungen. Flankiert wurden die Spitzenpolitiker von MedUni-Vizerektor Oswald Wagner. "Heute" hat alle Lockerungen und die Regeln zusammengefasst:
Ab 19. Mai können wir das ersehnte Schnitzerl, den Spritzer und das Krügerl wieder beim Wirten genießen. Die Gastronomie öffnet sowohl die Schanigärten als auch die Innenbereiche der Restaurants. Pro Tisch dürfen im ersten Schritt maximal vier Personen aus zwei verschiedenen Haushalten Platz nehmen. Zwischen nicht zusammengehörigen Tischen muss ein Sicherheitsabstand von zwei Metern (gemessen von der Körpermitte) gewährleistet sein. Sperrstunde ist um 22.00 Uhr. Für die Gasthäuser sind aber strenge Sicherheitskonzepte vorgesehen: Wie berichtet, sind Eintrittstests vonnöten – die Details dazu findest du HIER. Außer am zugewiesenen Platz ist überall eine FFP2-Maske zu tragen.
Die Öffnungen vor Pfingsten kommen rechtzeitig für die heimische Tourismusbranche. Auch Hotels und Thermen dürfen aufsperren. Erleichterungen warten aber auch für alle Österreicher, die ins Ausland möchten – und etwa das Meer in Italien sehen möchten. Die Reisebeschränkungen zu jenen Ländern, die das Coronavirus in Griff haben, fallen. Der "Grüne Pass" wird beim Verreisen eine wesentliche Rolle spielen und für Genesene (mit Antikörpern), Geimpfte und Getestete die Freiheit bringen. Personen, die einen längeren Aufenthalt in einem Hotel buchen, werden nämlich nicht nur vor dem Antritt einer Reise einen negativen Corona-Test brauchen, sondern auch während des Urlaubs.
Bühne frei für Kunst- und Kulturgenuss: Oper, Theater und Veranstaltungen machen die kommenden Wochen zu einem Mai-light. Indoor sind höchstens 1.500 Personen (bei einer maximalen Belegung von 50 Prozent) zugelassen. Gäste benötigen fix zugewiesene Sitzplätze, es wird versetzt belegt. Unter freiem Himmel sind 3.000 Besucher zugelassen.
Diese Nachricht lässt Hunderttausende Eltern im Land aufatmen. Auch das Home Schooling endet im Mai. Die Schulen kehren am 17.5. zum Präsenzunterricht zurück. Bevor sie ins Klassenzimmer dürfen, müssen Kinder einen Corona-Test machen. Das Ergebnis soll auch als Eintrittskarte in der Freizeit anerkannt werden.
Abgerechnet wird am Strand – und wer bis dahin noch die Figur in Form bringen will, kann das ab 19.5. wieder in den Fitnesscentern machen. Auch hier gelten Abstandsregeln und Maskenpflicht am Weg in die Umkleidekabine. Anfangs gibt es (wie auch schon im Vorjahr) eine Personen-Obergrenze: Pro Gym-Gast müssen 20 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, beim Workout selbst ist keine Maske vorgeschrieben. Outdoor-Sport – wie etwa Fußball – wird wieder erlaubt. Ein Comeback der Fans ist somit rechtzeitig zur letzten Bundesliga-Runde möglich.
Die Geschäfte und körpernahen Dienstleister sind derzeit nur noch in zwei Bundesländern, nämlich in Wien und Niederösterreich, geschlossen. Niederösterreich sperrt bereits am 3. Mai wieder auf – mit Ausgangssperre nur noch zwischen 20.00 Uhr und 6.00 Uhr. Wien erwägt, den harten Lockdown bis zur bundesweiten Öffnung am 19.5. weiterzuführen. Einzig die Schulen öffnen am 26.4. fix wieder.
Das ist der Plan der Regierung für Zutrittserlaubnis: Genesene (sechs Monate), Getestete (Selbsttest 24 Stunden, Apotheken-/Teststraßen-Antigentest 48 Stunden, PCR-Test 72 Stunden) und Geimpfte (ein Jahr ab drei Wochen nach dem Erststich) sollen die Freiheit genießen dürfen.
Noch mehr Freiheit im Juli
Und so geht es weiter: Sechs Wochen später gibt es am 1. Juli die nächsten Lockerungen. In Lokalen dürfen sich dann nicht mehr nur zwei Haushalte treffen. Gut möglich, dass bei zunehmender Durchimpfungsrate in der Bevölkerung dann auch die Nachtgastronomie Chancen auf ein Comeback nach 16 Monaten Lockdown hat. Die Idee sei auch, die Abstandsregelungen und Testungen dann bei entsprechender Lage massiv zu reduzieren.