Innsbruck-Wahl

Alle gegen Willi – Nix ist fix in Innsbruck

Innsbruck wählt seinen neuen Gemeinderat und Bürgermeister. Auch am Wahltag scheint noch alles offen.

David Winter
Alle gegen Willi – Nix ist fix in Innsbruck
Florian Tursky (das Neue Innsbruck, ÖVP), Johannes Anzengruber (JA - jetzt Innsbruck), Georg Willi (Grüne), Markus Lassenberger (FPÖ) und Elisabeth Mayr (SPÖ) gelten als die Favoriten für das Bürgermeisteramt in Innsbruck.
"Heute"-Montage, Material: APA Picturedesk / Heute

Zum Wahlkampffinale kamen diese Woche zahlreiche Polit-Promis nach Innsbruck. Als Unterstützung von Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Mayr  (SPÖ) war Parteichef Babler angereist, für Stadtchef Gesundheitsminister Rauch. Auch am Tag vor der Innsbruck-Wahl wurde noch um Stimmen gekämpft, denn: fix ist bisher nichts.

Im Superwahljahr 2024 stehen in der Tiroler Landeshauptstadt richtungsweisende Wahlen an: Nach sechs Jahren werden Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. Die Grünen wollen erneut den Stadtchef stellen, allerdings ist die Konkurrenz aus dem blauen und bürgerlichen Lager groß.

Die Wählerinnen und Wähler erwartet beim Wahlgang ein Mega-Wahlzettel: 13 Parteien bzw. Listen stehen auf dem Stimmzettel. Achtung: Der Wahlschluss ist heuer schon um 16:00 Uhr, die Wahllokale haben damit eine Stunde kürzer geöffnet als noch vor vier Jahren. Danach dürfte es spannend werden, denn es wird ein knappes Rennen erwartet.

Bürgermeisterkandidaten-WG in Innsbruck?

Bei der Bürgermeisterwahl ist noch alles offen. Gleich vier Kandidaten gelten als Favoriten: der derzeitige Stadtchef Georg Willi (Grüne), Markus Lassenberger (FPÖ), Florian Tursky (ÖVP) und Johannes Anzengruber (Ja - jetzt Innsbruck). Elisabeth Mayr (SPÖ) hat nur Außenseiterchancen.

Ob diese Bürgermeisterkandidaten auch zusammen in eine WG ziehen würde, wie die Kontrahenten der Salzburg-Wahl vor einem Monat erklärten? Wohl kaum, die Stimmung in Innsbruck ist deutlich angespannter als noch in Salzburg. Als gesichert gilt, dass es um das Bürgermeisteramt eine Stichwahl geben wird. Erhält am Sonntag kein Kandidat die absolute Stimmenmehrheit, treten die zwei mit den meisten Stimmen am 28. April im Zweierduell an.

FPÖ bei Gemeinderats-Umfragen vorne

Knapp 100.000 Menschen sind wahlberechtigt. 2018 war die Wahlbeteiligung auf einem Rekord-Tief von 50,38 Prozent. Entscheidend dürfte am Ende auch sein, wie viele Wählerinnen und Wähler heuer zur Urne gehen.

Vor der heutigen Wahlen gab es nur wenige Prognosen. Eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts GMK für die Gemeinderatswahl lag die FPÖ noch vor den Grünen auf Platz eins. Das Tursky-Bündnis "das Neue Innsbruck" schien weit abgeschlagen. Bezogen auf die Bürgermeisterdirektwahl lautete die Frage, wer wohl die besten Chancen auf die Stichwahl habe. Dabei lag Willi klar vorne, mit Respektabstand dahinter Anzengruber.

Tursky hat das meiste Geld

Am stärksten unter Druck steht der Amtsinhaber. Für Willi gilt es, die im Jahr 2018 gewonnenen bürgerlichen Wählerinnen und Wähler nicht zu verlieren. Er will eine "Mitte-Links"-Fortschrittskoalition unter seiner Führung fortsetzen – und keine Zusammenarbeit mit Tursky. Um bürgerliche Wahlberechtigte werben auch die Freiheitlichen. Siegesgewiss streben sie eine "bürgerliche Koalition" an. Und das, obwohl FPÖ-Kandidat Lassenberger mit der Ankündigung eines "Migranten-Stopps" für den Fall seiner Wahl zum Stadtchef für Aufsehen sorgte.

Das größte Wahlkampfbudget hat Florian Tursky. Rund 700.000 Euro hatte der Ex-Staatssekretär für seine Kampagne. Er allein könne Bürgermeister Willi in der Stichwahl schlage, behauptete Tursky, der eine Dreierkoalition anstrebt. Der Erfolg des Innsbruck-Rückkehrers dürfte auch von Johannes Anzengruber abhängen. Der Ex-Bürgermeister tritt mit "JA - Jetzt Innsbruck" nun gegen seine Ex-Partei an. Und will der ÖVP bürgerliche Wähler abluchsen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Innsbruck gibt es eine spannende Wahl des neuen Gemeinderats und Bürgermeisters, bei der noch alles offen zu sein scheint
    • Vier Kandidaten gelten als Favoriten für das Bürgermeisteramt, und es wird erwartet, dass es zu einer Stichwahl kommen wird, da keiner von ihnen die absolute Stimmenmehrheit erreichen könnte
    • Die Wahlbeteiligung wird als entscheidender Faktor angesehen, und bislang gab es nur wenige Wahlprognosen
    dkw
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