"Alle einschläfern" – wie geht man mit Listenhunden um?

Die Mühlviertler Gemeinde Naarn im Machland steht weiterhin unter Schock. Herta A., eine 60-jährige Joggerin, wurde von einem vierjährigen American Staffordshire Terrier attackiert und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Die Besitzerin, eine Hundezüchterin, die ebenfalls aus der beschaulichen Gemeinde stammt, wurde bei dem Vorfall ebenfalls schwer verletzt. Kampfhund "Elmo" wurde noch am selben Tag eingeschläfert.

In der Hauptstadt Wien gibt es bereits seit 2013 den obligatorischen Hundeführschein, der für bestimmte Hunderassen verpflichtend ist. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit setzt sich vehement dafür ein, dass diese strengeren Vorschriften auch in allen anderen Bundesländern eingeführt werden. Wie stehen die Bürger zur momentanen Handhabung von Listenhunden? Welche Voraussetzungen sollten Hundebesitzer erfüllen?

"Weg mit den Kampfhunden"

Der 70-jährige Pierre kann nicht verstehen, wieso die Listenhunde überhaupt noch gezüchtet und verkauft werden. Er findet harte Worte: "Alle Kampfhunde sollten sofort eingeschläfert werden". Der 70-Jährige ist überzeugt, dass die Menschen nicht in der Lage sind, Listenhunde entsprechend zu erziehen.

Das sieht Yvonne nicht so. Sie meint: "Ich denke schon, dass bei solchen Unfällen der Besitzer schuld ist. Bei richtiger Erziehung kann es durchaus sein, dass ein Listenhund der liebste Hund der Welt ist". Trotzdem spricht sie sich gegen die Zucht solcher Hunderassen aus. 

Bürger wollen schärfere Gesetze 

Das die Beißkorb- und Leinenpflicht für bestimmte Hunderassen noch nicht in ganz Österreich gilt, war für viele Bürger überraschend. Laut Pierre wäre das der erste Schritt, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Laut Yvonne eignet sich zudem nicht jede Person als geeigneter Hundehalter. Sie denkt: "Wenn man solche Hunde hält, sollte man schon auch kräftig sein".  Die Idee von einem bundesweiten Hundeführerschein fände sie äußerst wichtig. 

Alle Fotos: Kampfhund tötet Joggerin auf Feldweg