Trotz Umwelt-Auszeichnung
Algen, Müll – Balkan-Traumsee wird zur "Horror-Lacke"
Rund eine Stunde von Sarajevo entfernt liegt angeblich einer der schönsten Stauseen Europas. Um diesen ist es jedoch alles andere als gut bestellt.
Erst kürzlich wurde der See "Jablaničko Jezero" im Zuge des Golden Beach Awards 2024 zu einem der 100 schönsten Strände der Welt ausgezeichnet, doch ein Lokalaugenschein von bosnischen Aktivisten zeigt: Der Traumsee in Bosnien-Herzegowina mutiert zur Öko-Katastrophe.
Golden Beach Award 2024: Jablanica auf Platz 57, Zell am See auf 94
Im Gespräch mit "Heute" erläuterte Amir Variščić von der Vereinigung "Zeleni Neretva Konjic", wieso der türkise See sich zu einer braunen Brühe verfärbt: "Es handelt sich um eine Algenblüte, die durch überschüssige Phosphate und Nitrate im See sowie erhöhte Wassertemperaturen entsteht."
Bidlerstrecke: Metall, Müll – Balkan-Traumsee mutiert zu "Horror"
Türkiser See mit Mist, Kunstdünger und Fäkalien zugemüllt
Diese Stoffe würden laut Variščić vor allem durch Abfälle aus der Metallindustrie und der Landwirtschaft, hier insbesondere durch Kunstdünger, ins Wasser gelangen. Ein kleinerer Teil soll sogar aus Fäkalien aus nahegelegenen Haushalten stammen.
Der attraktive Touristenhotspot am Fluss Neretva ist vor allem für Schwimmer, Angler und Kajakfahrer eine viel besuchtes Urlaubsziel. In den sozialen Medien nennt die Umweltgruppe "Zeleni Neretva Konjic" ihn aber nur noch "Horror-Lacke".
Nach dem Jahreswechsel sorgten Bilder vom Fluss Drina in Bosnien-Herzegowina für Wirbel: Abfälle aller Art sammeln sich aus drei Ländern im Osten Bosniens, genauer in Višegrad. Dort schlugen Umwelt-Aktivisten Alarm, denn: Die Lage scheint aussichtslos, Besserungen sind keine in Sicht – mehr dazu hier.