Wildtiere

Albrecht Dürer und seine Tierwelt 

Feldhase, Kampf-Rhino: Albertina Chef-Kurator Metzger plaudert ein wenig aus dem Kunst-Nähkästchen und gibt spannende Einblicke in Dürers Tierwelt.

Teilen
<b>Feldhase</b>
Feldhase
(Bild: Albertina, Albrecht Dürer)

Ob 1500 oder 2019 - Albrecht Dürer ist ohne Zweifel ein Ausnahmekünstler. "Er haucht seinen Zeichnungen Leben ein, als säßen seine Motive lebendig vor einem auf dem Papier.", so Albertina Chef-Kurator Christof Metzger. Man kann seine (Tier-)Werke förmlich riechen und hören; will sie angreifen.

Albertina-Chefkurator Christof Metzger plaudert ein wenig aus dem Kunst-Nähkästchen und gibt spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichten von drei der bekanntesten Tier-Werke Dürers. Den Anfang macht (welch Überraschung) seine berühmteste Naturstudie - der Feldhase. 

1
Dürers Feldhase - der wohl bekannteste Hase der Welt <br>
<b>Feldhase</b>
Feldhase
(Bild: Albertina, Albrecht Dürer)

Der Feldhase entstand im Jahr 1502 und ist heute Dürers wohl bekannteste Naturstudie. Wenig bekannt: Das Original-Aquarell des Feldhasens wurde bis 2019 erst neun Mal öffentlich ausgestellt. "Man kann den Flausch des Fells förmlich spüren", so Metzger. Dies schafft Albrecht Dürer mit einem gefinkelten Trick. Im Auge des Hasen versteckt Dürer zudem einen Hinweis auf seinen Entstehungsort.

"Jeder meint er kennt ihn. Gesehen hat ihn so gut wie keiner... Wann er wieder gezeigt wird – ich kann es nicht sagen. In zehn Jahren frühestens." 

 so der Albertina Chef-Kurator. Wie ist das Aquarell entstanden? Was macht den Feldhasen bis heute so einzigartig?  Christof Metzger gibt spannende Einblicke in die Geschichte von Dürers Feldhasen.

2
Rhinocerus – eine legendäre Kampfmaschine
<b>Rhinocerus</b>
Rhinocerus
(Bild: Albertina, Albrecht Dürer)

Das Rhinocerus ist ein ganz besonderes Werk Albrecht Dürers. Spannender Fakt: Das Nashorn gab es wirklich, Dürer hat es jedoch nie live gesehen. Nur anhand von Beschreibungen und der Skizze eines Nashorns, gestaltete Dürer seine "Kampfmaschine". Diese Druckgrafik prägte das Bild dieser Tiere bis weit ins 19. Jahrhundert. Das Rhinocerus selbst ist bei einem Sturm im Golf von Genua auf dem Weg nach Rom untergegangen und ertrunken. Das indische Tier (ein absoluter Exot im 16. Jahrhundert) war ein Geschenk an den Papst. Er bekam schließlich die ausgestopfte Haut des Tieres.

3
"Knorpeliges Glibberteil" – das Maul eines Rindes
<b>Maul eines Rindes</b>
Maul eines Rindes
(Bild: Albertina, Albrecht Dürer)

Ob 1500 oder 2019 - Albrecht Dürer haucht seinen Zeichnungen Leben ein, als säßen seine Motive lebendig vor einem auf dem Papier. Das trifft besonders bei diesem Werk zu. "Das Maul eines Rindes" ist zwar weniger bekannt als Dürers Feldhase, dafür aber besonders faszinierend. "Das Maul eines Rindes" ist bis heute ein faszinierendes Tier-Werk Albrecht Dürers, so Metzger und weiter: "Dürer gibt uns wirklich das Gefühl, dieses Tier zu hören und zu riechen."

Albrecht Dürer-Ausstellung in Wien: Bis zum 6. Januar 2020 fand die große Dürer-Ausstellung in der Wiener Albertina statt. 200 Original-Exponate Dürers waren hier zu sehen - darunter auch seine berühmten Tierwerke. Mit nahezu 140 Arbeiten besitzt die Albertina den weltweit bedeutendsten Bestand an Zeichnungen Albrecht Dürers.

Folge "HeuteTierisch" auf
Facebook
Instagram