Österreich
Alarm wegen Covid – "ansteckendstes Virus" kommt zurück
Die Pandemie richtete in Österreich großes Unheil an. Neben Tausenden Toten und unzähligen Erkrankten kam es auch zu einem "Impf-Kollateralschaden".
Wie wichtig Impfungen sein können, ist nicht erst seit Corona bekannt. Schon Diphterie, Tetanus und Polio (allesamt schwere Erkrankungen mit einer hohen Sterblichkeitsrate) konnten durch Impfungen erfolgreich zurückgedrängt werden. Der Schlüssel zum Erfolg war ein wirksamer Impfschutz bei Kindern. Leider brachte die Pandemie den Terminplan vieler Eltern durcheinander. Daraufhin seien sehr viele Impftermine von Kindern in Österreich verabsäumt worden.
Daher schlägt die Kinderärztin Daniela Karall nun in der "Tiroler Tageszeitung" Alarm. Besonders Immunisierungen gegen Masern, Mumps und Röteln sind zurückgegangen, das könnte nun drastische Folgen haben: Denn wer in Kontakt mit dem ansteckendsten Virus der Welt – den Masern – kommt, steckt sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent an. (Bei Corona wurde ein 10- bis 25-prozentiges Ansteckungsrisiko für die Delta-Variante ausgemacht.)
Von über 80 Prozent sank die Durchimpfungsrate bei Masern auf nur mehr 60 Prozent, in manchen Regionen der östlichen Bundesländer seien es sogar nur noch 30 Prozent. Damit sei die Herdenimmunität längst verloren gegangen!
"Sind nur 60 Prozent oder weniger Menschen geimpft, hat man dieses Fangnetz nicht mehr", erklärte die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde. Sie fürchtet nun ein baldiges Comeback von schweren Masernerkrankungen und zahlreichen Ausbrüchen, rät daher dringend: "Eltern sollten versäumte Grundimmunisierung und Untersuchungen nachholen." Das sei jederzeit machbar.