Klimaschutz

Aktueller Report – Trend zu Wegwerfmode ungebrochen

Rund zwei Drittel der von Greenpeace untersuchten Konzerne produzieren Billigmode am laufenden Band. Giftige Chemikalien wurden reduziert.

Lydia Matzka-Saboi
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nahm 29 globale Modekonzerne unter die Lupe, zwei Drittel davon setzen weiterhin auf Wegwerfmode.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nahm 29 globale Modekonzerne unter die Lupe, zwei Drittel davon setzen weiterhin auf Wegwerfmode.
iStock

Laut einem aktuellen Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist der Trend zu Wegwerfmode bei den Textilriesen in Österreich weiter ungebrochen. Der "Black Friday" befeuere den "Wegwerf-Konsum" zusätzlich, so die NGO.

Rund zwei Drittel von 29 untersuchten Konzernen produzieren laut Bericht weiterhin "Billigmode am laufenden Band". Greenpeace fordert von der Bundesregierung ein Vernichtungsverbot für unverkaufte oder retournierte Ware.

"Die Fast-Fashion-Industrie produziert Mode für den Müll. Besonders kurz vor dem 'Black Friday' locken die Konzerne mit absurden Rabatten und massiven Werbekampagnen zu Impulskäufen. Getragen wird die Kleidung danach oft nur selten oder sogar gar nicht", sagte Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Die Fast-Fashion-Industrie, also die schnelle trendbezogene Mode zu Billigstpreisen, ist eine der umweltschädlichsten und ausbeuterischsten Industrien der Welt.

Im Schnitt kaufen Konsumentinnen und Konsumenten heute um 60 Prozent mehr Kleidung ein als vor 15 Jahren. Getragen wird sie nur halb so lang wie noch vor 15 Jahren - sei es weil Hose oder Pullover nicht gefällt oder die Kleidung schnell kaputt geht. Der aktuelle Greenpeace-Report zeigt, "dass trotz Versprechungen der 29 größten Modemarken weiterhin 20 von ihnen auf Wegwerfmode setzen".

Wegwerfmode - ganze Lkw-Ladungen verbrannt

Rund 200 Milliarden Stück Kleidung wurden im Jahr 2020 hergestellt, das sei rund doppelt so viel wie im Jahr 2014. Verkauft wurden 2020 hingegen "nur" 160 Milliarden Stück. Aufgrund der Corona-Pandemie und den Lockdowns sind die Händler auf einem Haufen von Billigkleidung sitzengeblieben.

"Jede Sekunde wird eine ganze Lkw-Ladung Kleidung verbrannt oder auf die Deponie geworfen, um Platz für neue Ware zu schaffen. Trotzdem setzen die Konzerne weiter auf Wegwerfmode. Angebote zum Reparieren, Upcyceln oder Weiterverkaufen muss man bei den untersuchten Unternehmen mit der Lupe suchen", sagte Panhuber. Nur zwei Marken - Benetton und Esprit - setzen demnach erste Schritte und produzieren bewusst weniger Kollektionen in höherer Qualität.

Im Bereich Chemikalien konnte laut Greenpeace die Detox-Kampagne "klare Erfolge erzielen": Die Produktionsketten der 29 Unternehmen wie Nike und H&M, die ein Detox-Bekenntnis abgegeben haben, sind fast gänzlich frei von den als besonders gefährlich eingestuften Chemikalien. Darunter fallen Flammschutzhemmer, Azofarben, per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) und Phthalate.