Österreich

Bäder-Securities helfen bei sexueller Belästigung

Heute Redaktion
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Beim Donauinselfest wurden sie erfolgreich getestet, jetzt werden die "Ich bin dein Rettungsanker"-Buttons auch bei den Bäder-Securities eingesetzt.

Seit dem Frühjahr läuft die Button-Aktion "Ich bin dein Rettungsanker" der MA 57 (Frauenservice), die mit Sensibilisierung und speziell geschultem Personal sexueller Belästigung entgegenwirken soll. Erst kürzlich wurde das Konzept erfolgreich auf dem Donauinselfest getestet, nun kommt es auch in den Wiener Bädern zum Einsatz.

In den letzten Wochen wurden die 40 ausgebildeten Bäder-Securities ("First Responder") – sie sind seit dem Sicherheitskonzept im Jahr 2016 aktiv – nochmals umfassend zu diesem Thema geschult.

First Responder machen Kurs bei Spezial-Sicherheitsfirma

Auch Rudolf A. (50). Seit drei Jahren ist er Security im Laaerbergbad: "Wir haben auch jedes Jahr einen Auffrischungskurs mit einer Spezial-Sicherheitsfirma. Da üben wir Nahkampf-, aber auch Kommunikations-Techniken. Wie beruhige ich die Situation? Wie soll ich reagieren? usw. Wir arbeiten aber auch mit Polizei-Juristen und der Kinder- und Jugendanwaltschaft zusammen", erzählt der 50-Jährige.

Mit Walkie Talkie und Diensthandy (direkte Verbindung zur Polizei) ist er unterwegs, heikle Situationen gibt es immer wieder: "Wir versuchen, das Opfer aus der Situation zu holen, und beobachten den Belästiger so lange, bis die Polizei kommt – und die rufen wir immer", so der Ex-Postbeamte.

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Heuer weniger Fälle von sexueller Belästigung

Heuer zum Glück seltener als im Jahr 2017. Denn laut Bäder-Sprecher Martin Kotinsky gibt es bisher sechs Vorfälle (vier sexuelle Belästigungen, einmal Onanieren und einmal verbotenes Fotografieren), im Vergleichszeitraum 2017 waren es noch 16 Fälle (neun sexuelle Belästigungen, vier Mal Onanieren, einmal "Spechteln" ins Damensonnenbad und zwei Drohnenflüge). Allerdings gibt es heuer auch um 25 Prozent weniger Badegäste.

Die 40 First Responder sind in allen Freibädern, aber auch in großen Hallen- bzw. Kombi-Bädern wie dem Hütteldorfer Bad, dem Jörgerbad, dem Amalienbad sowie dem Floridsdorfer und dem Brigittenauer Bad aktiv. "Sollte es zu Unsicherheiten, Konflikten oder Übergriffen kommen, sind sie die ersten Ansprechpartner", erklärt der stellvertretende Bäderchef, Johannes Gumbinger.

Sicherheits-Aktion der Stadt

Die Idee, die "Ich bin dein Rettungsanker"-Aktion auch auf die Bäder auszuweiten, kam von Bäder-Stadtrat Jürgen Czernohorszky und Frauen-Stadträtin Kathrin Gaál (beide SP): "Diese Aktion ist ein klares Signal an alle Badegäste, dass wir sexueller Belästigung entschieden entgegen treten", meint Czernohorszky. Und Gaál: "Der Rettungsanker ist ein präventives, sichtbares Zeichen dafür, dass hier für sexuelle Belästigung kein Platz ist. Wien ist die Stadt der Frauen und wir signalisieren mit diesem Projekt, dass Übergriffe auf Frauen in dieser Stadt in keiner Weise toleriert werden."

(cz)