Spiele-Test

"Akimbot" – eine nostalgische Reise mit Stolpersteinen

"Akimbot" entführt uns in die Zeit legendärer Plattformer wie "Jak and Daxter". Stolpersteine gibt es, Retro-Fans dürften dennoch ihre Freude haben.

Rene Findenig
"Akimbot" – eine nostalgische Reise mit Stolpersteinen
Ganz stolperfrei geht es in "Akimbot" für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC nicht zu.
Evil Raptor

"Akimbot" ist ein Plattformer, der uns mit seinem bunten Design und seiner 3D-Retro-Grafik an Klassiker wie "Jak and Daxter", "Ratchet & Clank", "Spyro the Dragon" oder "Crash Bandicoot" erinnert. Das Spiel mit viel Jump 'n' Run-Elementen will vor allem Zocker ansprechen, die sich noch heute gerne an die legendären Titel der PlayStation 2 erinnern. Doch so ganz stolperfrei geht es in "Akimbot" für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC nicht zu. Schon die Grafik von "Akimbot" ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schafft sie eine Retro-Atmosphäre mit netten Umgebungen und bunten Charakteren, andererseits wirken Animationen angestaubt.

Auch die Handlung überzeugt nur bedingt und ist der vielleicht größte Schwachpunkt des Games. Frisch aus einem Gefängnis-Transporter ausgebrochen, schlüpfen Zocker in die Rolle des gesetzlosen Roboters Exe und werden von seinem Drohnen-Ex-Mithäftling Shipset begleitet, während sie in eine Weltenrettungsmission gezogen werden. Eine kinoreife Handlung, wie es ein "Ratchet & Clank" zu bieten hat, sucht man bei "Akimbot" vergeblich. Zumindest darf man sich aber über schrägen und schwarzen Humor nach Art eines "Borderlands" freuen und auch die vielen verschiedenen und verrückten Charaktere des Games können unterhalten.

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    "Akimbot" ist ein Plattformer, der uns mit seinem bunten Design und seiner 3D-Retro-Grafik an Klassiker wie "Jak and Daxter", "Ratchet & Clank", ...
    "Akimbot" ist ein Plattformer, der uns mit seinem bunten Design und seiner 3D-Retro-Grafik an Klassiker wie "Jak and Daxter", "Ratchet & Clank", ...
    Evil Raptor

    Genug mit der Jammerei, das Gameplay ist richtig gut

    Doch genug damit und weg von den großen Schwächen und hin zum Gameplay, das sich richtig gut zeigt. Die Steuerung ist reaktionsschnell und ermöglicht präzise Bewegungen und das Jump 'n' Run-Element funktioniert gut. Die verschiedenen Gadgets wie der Greifhaken und der Gleitschirm bringen Abwechslung ins Spiel, wenn man sich durch die Welten kämpft und von Ebene zu Ebene hüpft. Das Leveldesign ist indes sehr uneinheitlich. Während einige Level gut durchdacht sind und Spaß machen, sind andere von unfairen Sprungpassagen und einem verwirrenden Aufbau geprägt. Das Fehlen einer Minimap erschwert die Orientierung zusätzlich.

    Die Gegner sind zwar vielfältig, die Kämpfe gestalten sich jedoch schnell eintönig. Die Künstliche Intelligenz (KI) ist einfach gestrickt, die Gegner bieten kaum eine Herausforderung. Das war allerdings auch bei "Ratchet & Clank" so und dürfte vor allem jüngeren Spielern und Neulingen gefallen. Aber: Die Kamera ist oft hinderlich und verstellt die Sicht auf das Geschehen. Besonders in engen Passagen oder während schneller Bewegungen kann sie zur Frustrationsquelle werden. Dennoch: In den besten Momenten macht das richtig viel Spaß und für Profis gibt es mit den in den Welten versteckten Sammelobjekten einen Wiederspielwert.

    Toller Sound und technisch halbwegs saubere Umsetzung

    Der Soundtrack ist ein gelungenes Stück Nostalgie und untermalt das Geschehen passend. Die Soundeffekte sind solide, auch wenn sie einfach gehalten sind und sich irgendwann wiederholen. Die Geschichte ist recht simpel und dient hauptsächlich als Rahmen für das Gameplay, doch die Charaktere sind sympathisch und sorgen für einige humorvolle Momente. Die Dialoge sind oft witzig und lockern das Geschehen auf, allerdings bleiben die Charaktere und ihre Beweggründe oberflächlich und entwickeln sich kaum weiter. "Akimbot" will aber mehr unterhalten als die großen Geschichten erzählen, und das klappt insgesamt doch ganz gut.

    Die Performance von "Akimbot" ist auf PlayStation 5 gut. Es gibt kaum Ruckler oder Einbrüche in der Framerate, von Spielern seit dem Erscheinen gemeldete Abstürze des Titels traten im Test auf der PlayStation nicht auf. Auch die Vertonung ist sauber, bisher allerdings nur in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln vorhanden. Das herrliche Sprung- und Baller-Gameplay ist die beste Seite des Games auch aus technischer Sicht, dazwischen gibt es immer wieder kleinere Rätsel wie Hacking-Puzzles oder man darf mit verschiedensten Gefährten durch die linearen Areale brettern, die abseits der Hauptwege oft kleinere Geheimnisse haben.

    Einige Probleme, die nicht notwendig gewesen wären

    Nicht allzu komplex ist das Waffen- und Upgrade-System. Es gibt anfangs eine Nahkampf-Attacke und später kommen ein Gewehr, eine Snuper-Rifle und ein Raketenwerfer hinzu, zudem lassen sich bei genug angerichtetem Schaden Spezialwaffen aktivieren. Materialien für die Verstärkungen werden in den Levels gesammelt, neue Bewegungs-Manäber wie der Wandlauf und der Enterhaken schalten sich mit dem Spielfortschritt automatisch frei. Heilung holt man sich wiederum bei Drohnen, die in der Spielwelt herumflattern. Was allerdings nervt: So gut wie jeder Feind soll mit einer bestimmten Waffe erledigt werden. Das unterbricht den Spielfluss.

    Feinschliff hätte "Akimbot" bei den fast schon ausufernden Fahrzeugpassagen vertragen, denn teils steuern sich die vehikel einfach nur absurd statt präzise – ein krasser Gegensatz zur punktgenauen Steuerung des Protagonisten. Genau in diesen Passagen frustrieren auch die Checkpoints, die ebenso abseits davon fair verteilt sind. Gilt es, möglichst schnell an den Hindernissen vorbeizusausen und scheitert man dabei zum wiederholten Mal nur deshalb, weil der Buggy eher schwimmt als fährt, fühlt sich das nicht allzu motivierend an. Ausnahme davon: Im Raumgleiter bei All-Gefechten ist "Akimbot" wiederum fast schon überwältigend gut.

    "Akimbot" – eine nostalgische Reise mit Stolpersteinen

    "Akimbot" ist in erster Linie ein Spiel für Nostalgiker. Es zitiert bewusst die Klassiker der PlayStation-2-Ära und bietet ein Spielgefühl, das viele der älteren Spieler ansprechen wird. Wer jedoch ein innovatives und herausforderndes Spiel sucht, wird bei "Akimbot" eher enttäuscht sein. "Akimbot" ist ein Spiel mit Potenzial, das jedoch nicht ganz seine Versprechen erfüllt. Die Stärken des Spiels liegen in der nostalgischen Atmosphäre, dem humorvollen Ansatz und dem soliden Gameplay-Fundament. Die Schwächen liegen in einem unkonstanten Leveldesign, wiederkehrenden Kämpfen, einer oberflächlichen Story und fehlender Progression.

    Freude an "Akimbot" werden Fans von klassischen 3D-Platformern haben, zudem Spieler, die Wert auf eine farbenfrohe Grafik und einen humorvollen Ansatz legen und dabei bereit sind, über einige Schwächen hinwegzusehen, sowie Neulinge, die ein Game mit eher niedrigem Schwierigkeitsgrad suchen. Meiden solltet ihr "Akimbot" aber, wenn ihr Wert auf ein anspruchsvolles und innovatives Gameplay legt, Frustration bei einigen unfair wirkenden Spielabschnitten vermeiden möchtet oder eine tiefgründige Story erwartet. "Akimbot" ist ein Spiel, das seine Fans finden wird. Wer nostalgisches Jump 'n' Runs liebt, wird hier Spaß haben.

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    Auf den Punkt gebracht

    • "Akimbot" ist ein nostalgischer Plattformer, der an Klassiker wie "Jak and Daxter" erinnert und vor allem Retro-Fans anspricht
    • Trotz seiner bunten Grafik und humorvollen Charaktere hat das Spiel Schwächen wie ein ungleichmäßiges Leveldesign, eintönige Kämpfe und eine oberflächliche Story, bietet jedoch ein solides Gameplay und eine gute technische Umsetzung
    rfi
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