Wien

AK Wien fordert das Aus für befristete Mietverträge

Fast jeder zweite private Mietvertrag ist befristet, Mieter haben immer mehr Geldnot. Die AK Wien fordert ein Aus der Befristungen und Mietendeckel. 

Heute Redaktion
Immer mehr Mietverträge werden befristet vergeben. Das bringt nicht nur viele Unsicherheiten sondern auch höhere Kosten für die Mieter. 
Immer mehr Mietverträge werden befristet vergeben. Das bringt nicht nur viele Unsicherheiten sondern auch höhere Kosten für die Mieter. 
Getty Images/iStockphoto

Bereits im April drohen wieder Mietteuerungen. Laut Statistik Austria geben 30 Prozent der Menschen in Österreich an, dass sie in den nächsten drei Monaten mit Zahlungsproblemen bei Wohnkosten rechnen – ein historisches Hoch. Fast jeder zweite private Mietvertrag ist außerdem befristest, durchschnittlich auf vier Jahre. Die AK Wien fordert daher: befristete Mietverträge abschaffen und Mietendeckel einführen.

Befristete Mietverträge monatlich 130 Euro teurer 

Im Jahr 2021 waren etwa 47 Prozent der Mietverträge im privaten Segment befristet. In diesen befristet vermieteten Wohnungen leben rund 690.000 Menschen. Viele davon wohnen zu dritt oder mit noch mehr Personen in einem Haushalt, also oftmals Familien mit Kindern oder Alleinerziehende mit mindestens zwei Kindern. Die Verträge sind durchschnittlich auf vier Jahre befristet. 

Befristete Mietverträge im Privatbereich sind durchschnittlich um etwa 130 Euro monatlich teurer als unbefristete. Das ist auf die höhere Hauptmietzinse zurückzuführen. Thomas Ritt, Leiter der AK Abteilung Kommunal und Wohnen erklärt: "Letztlich kann jede Vertragsverlängerung oder jeder Mieterwechsel nach einem Vertragsablauf vom Vermieter genutzt werden, um den Mietzins zu erhöhen"

Befristung macht Wohnen unsicher und teurer

Eine monatliche Erhöhung um 30 Euro wegen einer Vertragsverlängerung würde einem fünfprozentigem Aufschlag oder höhere Mehrkosten von 360 Euro pro Jahr entsprechen, rechnet die AK vor. Bei einer durchschnittlichen Befristungsdauer von vier Jahren steht jährlich jeder vierte Vertrag zur Verlängerung oder Neuvermietung an. Das sind in Summe jährliche außertourliche Mietzinserhöhungen von mehr als 31 Millionen Euro. 

Die AK kritisiert, dass Befristungen das Wohnen unsicher und in jedem Fall teurer machen. Bei Haushalten mit Kindern würden auch Kindergärten- oder Schulplätze an der unsicheren Wohnadresse hängen. Bei einer Verlängerung ist man den Vermietern wegen möglicher Mieterhöhungen fast ausgeliefert. Und eine neue Wohnung zu suchen ist oft eine Herausforderung, ganz zu schweigen von Umzugs- und Kautionskosten.

Die AK fordert nun Einmal-Mieterhöhungen im Jahr und einen Mietendeckel befristet bis zur Mietrechtsreform, außerdem sollen befristete Mietverträge abgeschafft werden. Nur noch Privatpersonen sollen eine Wohnung befristet vermieten dürfen,  jedoch nicht mehr Immobilienkonzerne und andere große Vermieter.

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