Reisen

"Viele haben geweint" – Airport-Chaos nach Flug-Stornos

Wegen Personalmangels geht der Betrieb auf mehreren Flughäfen nur schleppend voran. Am Flughafen Schiphol kam es zu stundenlangen Wartezeiten.

Teilen
Am Flughafen Schiphol herrschte Chaos.
Am Flughafen Schiphol herrschte Chaos.
20Min/News-Scout

Die Lage an verschiedenen großen Flughäfen in Europa ist derzeit wegen akuten Personalmangels prekär. So gab der Londoner Flughafen Gatwick am Freitag bekannt, die Zahl der täglichen Flüge zu reduzieren, um der Knappheit beim Boden- und Sicherheitspersonal entgegenzuwirken. 

AUA-Flug nach Wien gestrichen

Nach mehreren Flugannullierungen von Eurowings am Wochenende mussten auch Passagiere eines AUA-Fluges am Montag von London nach Wien am Boden bleiben. "In London gibt es aktuell Abfertigungsprobleme, vor allem bei der Abfertigung von Gepäck", erklärte AUA-Sprecherin Anna Pachinger gegenüber "krone.at".

Auch der Flughafen Schiphol in Amsterdam, der vor der Pandemie pro Jahr fast 500.000 Flüge und über 71 Millionen Passagiere verzeichnete, läuft derzeit am Anschlag.

"Schweinerei und Zumutung"

So berichtet ein News-Scout vor Ort von über fünfstündigen Wartezeiten. "Am Flughafen Schiphol herrscht absolutes Chaos. Ich war um vier Uhr morgens da, und schon da erstreckte sich die Schlange bis aus dem Flughafen raus", so der Leser gegenüber "20 Minuten". Zwar habe er mit Wartezeiten gerechnet, nachdem die niederländischen Medien bereits in den letzten Tagen von enormen Problemen bei der Passagierabfertigung berichtet hatten, doch die Situation am Flughafen sei schlicht "eine Schweinerei und Zumutung"

"Es kam fast zu Schlägereien"

Die Stimmung sei extrem aufgeheizt gewesen, einzelne Passagiere hätten sich angeschrien. "Einzelne Personen drängten sich nach vorne, sprangen über Absperrbänder. Es kam fast zu Schlägereien", so der News-Scout. Derweil hätte das Personal die Fluggäste informiert, dass man sie nicht durchlassen dürfe. "Man hat gespürt, dass die Leute verzweifelt sind, viele haben geweint."

Nach gut drei Stunden des Anstehens habe er seinen Flug schließlich noch erwischt – aber nur, weil die Swiss-Maschine gewartet hat. Seinen Koffer nahm er mit ins Flugzeug, um sich immerhin die Wartezeit bei der Gepäckaufgabe zu ersparen. Der Pilot des Flugzeugs teilte per Lautsprecherdurchsage mit, dass der Flughafen Schiphol zurzeit mit massivem Personalmangel zu kämpfen hat, darum die langen Wartezeiten. Mit eineinhalb Stunden Verspätung konnte das Flugzeug schließlich vom Amsterdamer Boden abheben.

"Frühzeitig am Flughafen sein"

Im Laufe des Tages dürfte die Schlange und damit auch die Wartezeiten noch weiter anwachsen. Die Swiss informierte am Sonntagabend ihre Fluggäste, dass es wegen "erhöhten Passagieraufkommens" an den Check-in-Schaltern und den Sicherheitskontrollen zu "längeren Wartezeiten" kommen könne.

Die Airline rät darum, frühzeitig am Flughafen einzutreffen. Dass "frühzeitig" in diesem Falle fünf Stunden vor Abflug heißt, bleibt in der Mitteilung allerdings unerwähnt. Ein von der Airline KLM geplanter Flug von Zürich nach Amsterdam am Montagmittag wurde derweil gecancelt.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf