Reisen
Airbnb löscht Wiener Gemeindewohnungen
Die Vermittlungsplattform Airbnb nimmt sämtliche Unterkünfte in Wiener Gemeindebauten von der Plattform. Auch Partys wird ein Ende gesetzt.
Zwar ist es Mietern ohnehin verboten, Wiener Gemeindewohnungen weiterzuvermieten, aber nicht alle hielten sich auch daran. Entsprechend reichte die Stadt Wien eine Klage ein und es folgte kürzlich das Urteil des Wiener Handelsgerichts. Demnach dürfen städtische Gemeindewohnungen nicht zur Vermietung durch die Plattform Airbnb angeboten werden.
Ein Ziel, das auch Airbnb teilt und nun im Rahmen einer freiwilligen Initiative Angebote in Gemeindebauten von der Plattform löscht, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Die Liste dazu wurde von Wiener Wohnen bereitgestellt.
Damit wolle man eine faire und zukunftsorientierte Regulierung für die Kurzzeitvermietung unterstützen und so den Weg zu einer verantwortungsvollen Rückkehr des Tourismus in Österreich ebnen. "Die Pandemie hat unser Reiseverhalten verändert und es findet ein Umdenken statt. Das ist unsere gemeinsame Chance, einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus in Österreich zu stärken und die Branche zukunftsfähig zu machen. Dafür braucht es Offenheit für innovative Ideen, eine Zusammenarbeit aller Akteure der Tourismusbranche sowie verlässliche und faire regulative Rahmenbedingungen", erklärt Ellen Madeker, Head of Public Policy DACH, CEE & Russland bei Airbnb.
Wer nicht gesperrt wird
Von einer Sperrung abgesehen wird, wenn Mieter ausdrücklich erklären, dass sich die Unterkunft nicht in einem Gemeindebau befindet oder kein wirksames Untermietverbot besteht.
„"Die Pandemie hat unser Reiseverhalten verändert und es findet ein Umdenken statt."“
Außerdem will Airbnb alle Wiener Gastgeber regelmäßig darüber informieren, dass Unterkünfte im Gemeindebau im Falle eines Untermietverbotes nicht auf der Plattform angeboten werden sollen. Verstoßen Inserate doch dagegen und es wird gemeldet, werden sie gelöscht.
Registrierungsverfahren für Gastgeber
Um dies für die Stadt so einfach wie möglich zu machen, möchte Airbnb der Stadt Wien als erstem Partner in Österreich Zugang zum Airbnb-Städte-Portal gewähren. Über das Portal könnten städtische Behörden Airbnb direkt und einfach über problematische Inserate informieren, so dass Airbnb entsprechende Maßnahmen ergreifen könne, hieß es.
Zudem wird bundesweit ein digitales Registrierungsverfahren für Gastgeber umgesetzt. Ein solches gibt es laut Plattform bereits in anderen europäischen Ländern. Zusätzlich wird Airbnb künftig in Kooperation mit der EU-Kommission regelmäßig Kennzahlen über die Vermietungen in österreichischen Städten liefern. Steuerdaten, so wird betont, würden bereits jetzt dem Finanzministerium zur Verfügung gestellt.
Nachbarn können sich telefonisch beschweren
Angst vor partywütigen Urlaubern brauchen Mieter und Eigentümer ebenfalls nicht mehr haben. Sollten die Kurzzeitgäste in der Nebenwohnung zu laut sein, können sich genervte Nachbarn künftig bei einer "Nachbarschafts-Support-Line" telefonisch beschweren. Airbnb hat aktuell auch ein weltweites Partyverbot verhängt, wie betont wird. Lautes Feiern in einer Airbnb-Unterkunft ist damit nicht erlaubt.